Der Investmentchef der schottisch-britischen Investmentgesellschaft Abrdn, Peter Branner, hat sich darüber beklagt, dass sein Haus "Mobbing" wegen des Unternehmensnamens ausgesetzt sei. "Ich verstehe, dass Mobbing von Unternehmen bis zu einem gewissen Grad zum Spiel mit der Presse gehört, auch wenn es ein wenig kindisch ist, immer wieder auf die fehlenden Vokale in unserem Namen hinzuweisen", sagt Branner im Gespräch mit dem Branchendienst "Financial News".

Abrdn war aus dem Zusammenschluss der Finanzkonzerne Aberdeen und Standard Life entstanden. Im Zuge der Vereinigung verkaufte das Haus das Versicherungsgeschäft 2018 an die Gesellschaft Phoenix Group. Im Jahre 2021 gab Standard Life Aberdeen dann auch den Markennamen "Standard Life" an die Phoenix-Gruppe ab. Kurz darauf kündigte das vereinte Fondshaus an, sich in "Abrdn" umzubenennen. Neben dem Verkauf des Namens "Standard Life" verwies die Gesellschaft damals auch auf die Verwechslungsgefahr mit der schottischen Stadt Aberdeen.

"Abrdn: An Aplgy"
Der Wegfall der meisten Vokale rief jedoch Irritationen hervor – und zog mitunter Häme auf sich. Darüber beklagt sich nun Branner. "Würden Sie das mit einer Person tun? Wie würden Sie eine Person betrachten, die sich tagein, tagaus über Ihren Namen lustig macht?", hadert der Investmentchef. "Es ist wahrscheinlich nicht ethisch vertretbar, so etwas zu tun. Aber bei Unternehmen ist das offenbar anders." Allerdings konnte Abrdn seinen Namen frei wählen, während die meisten Menschen ihren Namen einfach erhalten – zunächst ohne Mitsprache.

Auf das Klagelied des Abrdn-Managers folgte prompt eine Entschuldigung – wenngleich keine ganz ernst gemeinte. Das britische Branchenblatt "City A.M." titelte in seiner Ausgabe vom Dienstag (9.4.): "Abrdn: An Aplgy". Als Unterzeile dichtete der Autor: "Sry We Kp Tkng Th Pss Ot Of Yr Mssng Vwls", also "Tut uns leid, dass wir uns immer wieder über deine fehlenden Vokale lustig machen." (ert)