Das schottisch-britische Fondshaus Aberdeen hat ein weiteres Quartal mit Mittelabflüssen zu kämpfen. In den letzten drei Monaten des Jahres 2016 zogen Kunden unter dem Strich 10,5 Milliarden Pfund (12,1 Mrd. Euro) aus den Fonds des Hauses ab, heißt es in einer Mitteilung. Das verwaltete Vermögen sank damit Ende 2016 auf rund 303 Milliarden Pfund (352 Mrd. Euro). Aberdeen zählt zu den größten börsennotierten Fondshäusern Europas.

Allerdings leidet das Haus seit geraumer Zeit an Mittelabflüssen. Ein Grund war die starke Verwurzelung in Fonds auf Schwellenländer. Das schwindende Interesse der Anleger für die aufstrebenden Wirtschaftsnationen bescherte auch den Aberdeen-Fonds Abflüsse. Die kurze Erholung der Emerging Markets über das vergangene Jahr wurde durch das Resultat bei den US-Präsidentschaftswahlen zumindest in Teilen wieder zunichte gemacht.

Trend nicht umgekehrt
Vorstandschef Martin Gilbert versucht daher mit Verve, Aberdeen breiter aufzustellen. Ein Schritt dahin war die Übernahme von Scottish Widows Investment Partners (SWIP), das eine große Bandbreite an Multi-Asset- und Absolut-Return-Strategien im Sortiment hat.

Zum Teil schneidet Gilbert auch bewusst Geschäft ab. So seien im vergangenen Quartal rund 2,2 Milliarden Pfund an verwaltetem Vermögen durch die Rationalisierung der Fondspalette für US-Anleihen abgebaut worden, heißt es in der Mitteilung. Dennoch leidet das Haus bereits seit Jahren unter einem massiven Mittelschwund. (ert)