Rohstoffe gelten unter erfahrenen Investoren als probates Mittel gegen die schleichend vermögensvernichtende Wirkung der Inflation. Dabei bevorzugen viele allerdings Aktieninvestments mit Rohstoffbezug gegenüber einer Direktanlage, berichtet der US-Vermögensverwalter Wisdomtree und beruft sich auf eine hauseigene Umfrage unter 600 professionellen Investoren in Europa von Mitte 2021. Nitesh Shah, Leiter Rohstoffe und makroökonomische Analysen in Europa bei Wisdomtree, betrachtet das als strategischen Fehler. 

Denn Rohstoffanlagen schützen nach seiner Analyse besonders gut vor Inflation. So steigt langfristig und über die meisten historischen Zeiträume hinweg die durchschnittliche monatliche Performance von breiten Rohstoffanlagen, wenn der Verbraucherpreisindex zulegt, berichtet er. "Dies ist für andere Anlagen nicht immer der Fall, einschließlich inflationsindexierter Anleihen oder Immobilien", sagt Shah.

Aktien mit Rohstoffbezug verhalten sich dagegen eher wie Aktien generell statt wie Rohstoffe im Besonderen. Deshalb böten sie aus seiner Sicht keinen besonders effektiven Schutz vor Inflation. Laut Umfrage nutzen Investoren in Europa als Inflationsschutz am liebsten Aktien (78 Prozent), inflationsindexierte Anleihen (58 Prozent) oder Infrastruktur-Anlagen (47 Prozent). Breite Rohstoffanlagen (46 Prozent) und Gold (28 Prozent) sind deutlich weniger beliebt. (fp)