Ob Verschmutzungszertifikate, umverpackte US-Hypothekenpapiere, Zinsswaps oder Kreditausfallversicherungen: An den globalen Kapitalmärkten hat alles einen Preis. Die Kursfindung folgt aber nicht immer dem ungestörten Zusammenspiel aus Angebot und Nachfrage. Bisweilen erliegen Investoren der Versuchung, Kurse in eine für sie vorteilhafte Richtung zu lenken. Und die Deutsche Bank war in den vergangenen Jahren ein geradezu übereifriger Player in dieser dubiosen Disziplin – was sie immer teurer zu stehen kommt.

Seit 2011 wird die Bank von einer Welle an Gerichtsverfahren und Klagen überrollt. Um langwierige und kostspielige Prozesse zu umgehen, die zu weiteren Negativschlagzeilen führen würden, hat der Konzern in den vergangenen Monaten außergerichtlich in die Zahlung einer Reihe mitunter hoher Geldstrafen eingewilligt – auch auf Betreiben des Vorstandsvorsitzenden John Cryan, der das konzerninterne Großreinemachen zur Chefsache erklärt hat. Eine Auswahl davon fasst – in chronologischer Reihenfolge – unsere Bilderstrecke oben zusammen.

Nicht eingerechnet sind die immateriellen Kosten, etwa das angekratzte Bild in der Öffentlichkeit und bei Kunden, der Verlust Tausender Arbeitsplätze sowie der seit Ende 2011 trotz zweier Kapitalerhöhungen um 3,6 Milliarden Euro geschrumpfte Börsenwert des Bankprimus.

Weitere Strafen drohen
Und noch ist für die Deutsche Bank längst nicht alles ausgestanden. So könnten weitere Strafen die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten von derzeit rund 5,2 Milliarden Euro auch zukünftig massiv beanspruchen, unter anderem wegen des Verdachts auf Regelverstöße im Handel mit sogenannten Aktien-Hinterlegungsscheinen (ADRs) in den USA und der Ermittlungen wegen möglicher Geldwäschegeschäfte in Moskau. (ps)