2023 wurde in Österreich die kalte Progression größtenteils ausgehebelt. Von kalter Progression spricht man, wenn Steuerzahler allein durch die Inflationsanpassung der Löhne in eine höhere Steuergruppe rutschen. Seit dem Vorjahr wird dieser Effekt nun durch die automatische Erhöhung der Tarifstufen für die Einkommensteuer abgemildert. Laut Angaben des Finanzministeriums (BMF) haben sich die Bürger im Vorjahr insgesamt 1,85 Milliarden Euro erspart, heuer soll der Effekt dann mit 3,65 Milliarden Euro doppelt so hoch sein.

Wie viel sich jeder Einzelne spart, zeigt ein Online-Rechner an. Das aktualisierte Tool ermittelt ab nun die persönliche Steuerentlastung für 2024, teilt das BMF mit. Laut den Angaben profitieren Bezieher geringer und mittlerer Einkommen mehr, weil die unteren Tarifstufengrenzen stärker als die oberen Grenzen angehoben werden.

Anpassung in Höhe von zwei Drittel
Bei den 2022 beschlossenen und seit 2023 geltenden Regeln handelt es sich nicht um ein volles Aus der kalten Progression. Die Tarifstufen werden nur in Höhe von zwei Drittel der Inflationsrate angehoben. Das verbleibende Drittel kann der Finanzminister für weitere Entlastungen einsetzen, was von der Opposition kritisiert wird. Die vom BMF genannte Ersparnis von 3,65 Milliarden Euro ist jedenfalls real um ein Drittel zu reduzieren: Direkt ersparen sich die Bürger im Jahr 2024 durch die gesetzliche Zwei-Drittel-Anpassung 2,471 Milliarden Euro. (eml)


Service: www.bmf.gv.at/entlastungsrechner (externer Link)