Nachdem die Sanierungspläne der Immobiliensparten von René Benkos insolventem Signa-Konglomerat diese Woche genehmigt wurden, geraten nun wieder die konzerninternen Geldflüsse in den Blick. Beim Bauträger Signa Development Selection geht es um Kredite an verbundene Unternehmen in Höhe von rund 675 Millionen Euro – immerhin etwa 30 Prozent der Bilanzsumme.

Aus Berichten der Insolvenzverwalterin ergibt sich bisher folgendes Bild: Ein signifikanter Teil der Mittel landete bei einem Vehikel der Mehrheitsaktionärin Signa Holding. Rund die Hälfte floss in eine Struktur, die es der Schwestergesellschaft Signa Prime Selection ermöglichte, in Deutschland Grunderwerbssteuer zu sparen – der Rest ging direkt als Kredit an Signa Prime.

Rückführung der Gelder "entscheidend"
Es "muss darauf hingewiesen werden, dass große Teile dieser Mittel über Umwege an die Signa Holding GmbH geflossen sind und dann dort weiterverwendet wurden", heißt es in einem Bericht der Insolvenzverwalterin vom 11. März. "Diesbezüglich erfolgt ein intensiver Austausch mit dem Masseverwalter der Signa Holding GmbH, dessen Aufgabe unter anderem die Aufklärung der Mittelverwendung ist."

Dem Bericht zufolge werde die Rückführung der Gelder "entscheidend" dafür sein, wie viel die Gläubiger aus der Insolvenzmasse bekommen. Laut dem Sanierungsplan werden die gesamten Aktiva der Signa Development an einen Treuhänder übertragen und von diesem verwertet. 

Anleihegläubiger der Signa Development fordern weiterhin eine Untersuchung des Verbleibs der Gelder, wie sie am Montag (18.3.) erklärten. Sie haben zuvor bereits eine Strafanzeige in der Angelegenheit eingereicht. Sprecher von Signa Development und der Kanzlei "EcoLaw", die als Insolvenzverwalterin agiert, antworteten nicht sofort auf Anfragen. (mb/Bloomberg)