Signa-Gründer René Benko strebt laut seinem Anwalt Norbert Wess kein rein privates Insolvenzverfahren an, sondern eines als Unternehmer, berichtet "Der Standard". Allerdings ändere das nichts daran, dass es in dem Verfahren um Benko persönlich geht und er mit seinem gesamten Privatvermögen haftet.

Seine Entscheidung zieht für den jahrzehntelang erfolgsverwöhnten Immobilienjongleur auch größere private Konsequenzen aus der Krise seines Immobilien- und Handelsimperiums nach sich, das inzwischen zu großen Teilen in der Insolvenz ist. Benko hält über Vehikel wie die Familie Benko Privatstiftung und die Laura Privatstiftung indirekt Mehrheitsbeteiligungen an den meisten Signa-Unternehmen.

Mit dem Insolvenzantrag kam Benko möglicherweise einer Entscheidung des Landesgerichts zuvor, die am Donnerstag (7.3.) anstand. Anfang des Jahres hatte die Finanzprokuratur bereits die Privatinsolvenz beantragt.

"In wesentliche Entscheidungen, Transaktionen und Finanzierungen involviert"
Benko hatte in dem von ihm aufgebauten Konglomerat keine formelle Funktion mehr, seit er im Jahr 2013 wegen Korruption zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Gegenüber dem Insolvenzverwalter seiner Nobelfirma Signa Prime Selection hat er jedoch selbst eingeräumt, faktisch eine Schlüsselrolle gespielt zu haben und "in wesentliche Entscheidungen, Transaktionen und Finanzierungen involviert" gewesen zu sein.

Einige Signa-Gläubiger – darunter der Staatsfonds des Emirats Abu Dhabi, Mubadala Investment – verlangen inzwischen Schadensersatz für ihre Verluste über ein Schiedsverfahren, das auch Benko persönlich ins Visier nimmt. (mb/Bloomberg)