Der Arbeitskreis "Initiative Kapitalmarkt Österreich" hat sein aktuelles Positionspapier am 17. September in der Wiener Börse präsentiert. Die Initiative wird von den acht Organisationen Aktienforum, CFA Society Austria, CIRA, ÖVFA, VÖIG, Zertifikate Forum, WKÖ Pensions- und Vorsorgekassen und Wiener Börse unterstützt. Die Initiative setzt sich für folgende Themenkreise ein, die über sämtliche Parteigrenzen hinaus als sinnvoll und notwendig erachtet werden.

Förderung der betrieblichen und privaten Vorsorge für alle Bürgerinnen und Bürger 
Eine wesentliche Forderung des Arbeitskreises ist, dass künftig nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Arbeitnehmer ihre Beiträge zur Vorsorge steuerlich absetzen können sollten. Zudem sollte jeder oder jede Person die Möglichkeit haben, in der zweiten Säule vorzusorgen, ohne darauf angewiesen zu sein, dass der Arbeitgeber einen Pensionskassenvertrag unterzeichnet hat. Eine Abwicklung über die Betrieblichen Vorsorgekassen wäre zum Beispiel mit geringem Aufwand möglich. Auch das Vorsorgekonto (Vorsorgedepot) wäre eine sinnvolle Ergänzung, um die private Vorsorge (dritte Säule) zu forcieren. 

Ausbau der Finanzbildung in den Schulen
Um die finanzielle Bildung von Schülerinnen und Schülern zu erhöhen, fordert der Arbeitskreis eine verstärkte Vermittlung von Finanz- und Wirtschaftswissen in den Lehrplänen der fünften bis achten Schulklassen. Dabei sollte Österreich auch regelmäßig am Financial-Literacy-Modul im Rahmen der Pisa-Studie teilnehmen und Best-Practice-Modelle aus anderen Ländern umsetzen.

Stärkung des heimischen Kapitalmarkts
Eine Stärkung des heimischen Kapitalmarkts könnte durch die Förderung von Mitarbeiter- Beteiligungsmodellen und die Entwicklung des vorbörslichen Bereichs (Private Equity) erreicht werden. Zudem sollte die Rolle des Staates in der ersten Säule des Pensionssystems überdacht werden. Eine Teilnahme am heimischen Kapitalmarkt hätte einen starken Hebel für den gesamten Kapitalmarkt (österr. Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Aktien) zur Folge. (gp)


Das gesamte Positionspapier ist unter www.ovfa.at abrufbar (externer Link).