Die Financial Conduct Authority (FCA) hat bei Citigroup, Deutsche Bank, JP Morgan Chase und Nomura um Angaben zur Häufigkeit und den Inhalten des Mitarbeiteraustauschs durch Whatsapp und ähnliche Dienste gebeten, berichtet "Bloomberg" unter Berufung auf informierte Kreise. Eine umfassende Untersuchung wurde noch nicht eingeleitet. Dies könnte zu einem späteren Zeitpunkt aber geschehen, wie mit dem Thema vertraute Personen der Nachrichtenagentur mitteilten.

"Wir diskutieren aktiv mit einer Reihe von im Vereinigten Königreich zugelassenen Firmen über die Verwendung persönlicher Geräte, nicht nur mit denen, die möglicherweise bereits Gegenstand anderer aufsichtsrechtlicher Untersuchungen sind", erklärte ein FCA-Sprecher. Zu einzelnen Instituten könne man keine Auskunft geben. Die britische Aufsicht hat bereits im Januar 2021 in ihrem Newsletter auf die Notwendigkeit der Überwachung von Messaging-Apps hingewiesen. Die Untersuchung wurde im Zuge der US-Maßnahmen allerdings verstärkt. 

Erhebliche Geldbußen
In den USA haben die Ermittlungen der Börsenaufsicht SEC und der Terminmarktbehörde CFTC zu Vereinbarungen mit mehr als zehn Banken geführt. Im Rahmen der Vereinbarung mussten diese erhebliche Geldbußen zahlen – in den meisten Fällen 200 Millionen US-Dollar. Überdies müssen sie Compliance-Berater beauftragen, um in Zukunft die arbeitsbezogene Kommunikation zu überwachen und zu archivieren, auch auf Mobiltelefonen und anderen persönlichen Geräten der Mitarbeiter. Auch in Deutschland hat die Bafin Banken zu dem Thema befragt.

Vertreter von Citigroup, Deutscher Bank, JP Morgan und Nomura lehnten Stellungnahmen gegenüber Bloomberg ab. (mb/Bloomberg)