Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und das Europäische Parlament haben sich am Donnerstag (29.6.) auf ein Verbot von "Payment for Order Flow"-Zahlungen geeinigt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters". Der Bann erfolgt im Zuge einer Aktualisierung der Finanzmarktrichtlinie Mifid II. Die Entscheidung hat schwere Folgen für die Geschäftsmodelle von Neobrokern wie Trade Republic oder Justtrade.

Denn hinter Payment for Order Flow steckt eine bei diesen Anbietern besonders verbreitete Vergütungspraxis. Dabei leiten die Broker Wertpapieraufträge von Kunden an Handelsplattformen weiter, die dafür eine Provision bezahlen. Dieses Modell erlaubt es Neobrokern, Handelsaufträge zu günstigen Konditionen oder gar gratis anzubieten.

Interessenkonflikte befürchtet
Dieser Praxis schiebt die EU nun einen Riegel vor. Mitgliedstaaten, die Payment for Order Flow erlauben, sollen dies bis Ende Juni 2026 zwar noch tun dürfen. Danach gilt aber ein EU-weiter Bann. Die EU-Behörden haben mögliche Interessenkonflikte bei diesem Modell bemängelt. Auch in den USA hegte die Börsenaufsicht SEC Verbotspläne, rückte von einem generellen Bann aber vorerst ab. (ert)