Die Anklagen der britischen Strafverfolgungsbehörde Serious Fraud Office (SFO) betreffen informierten Kreisen zufolge Manipulationen bei verschiedenen Londoner Interbankensätzen. Die Libor-Sätze werden handelstäglich für fünf Währungen festgelegt: Dollar, Euro, Schweizer Franken, Pfund und Yen. "Unsere Untersuchungen der Libor-Manipulationen dauern an", teilte die SFO, die für schwere Betrugsfälle zuständig ist, am Donnerstag mit. "Bisher hat die SFO zwölf Personen angeklagt – weitere werden folgen."

Bisher Strafen in Höhe von knapp 6,5 Milliarden Dollar
Weltweit untersuchen Behörden, ob mehr als ein Dutzend Banken zusammengearbeitet haben, um die Benchmarksätze für Wertpapiere im Volumen von über 300 Billionen US-Dollar zu manipulieren. Insgesamt verhängten sie bisher Strafen in Höhe von knapp 6,5 Milliarden Dollar. Die SFO ermittelt gegen Händler unter anderem von Barclays, ICAP und RP Martin Holdings. Alle drei Institute haben bereits Ermittlungen mit Vergleichen beigelegt.

Die Londoner Behörde habe eine Liste von mehr als 20 Personen, die sie als Teil einer Verschwörung zur Manupulation des Libor-Satzes für den Yen betrachten, berichtete eine mit den Vorgängen vertraute Person. Von diesen seien acht bereits angeklagt. Die anderen bereits Angeklagten müssten sich wegen Manipulationen beim Dollar-Libor verantworten. (mb/Bloomberg)