In den vergangenen Jahren gab es etliche höchstgerichtliche Entscheidungen zu intransparenten und damit unerlaubten Kostenabzugsklauseln bei Lebensversicherungen. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) informiert nun in einer Aussendung über eine Sammelaktion, mit der Geld zurückgefordert werden soll.

Trotz einer gefestigten Rechtsprechung würden Versicherungsunternehmen nach wie vor Kosten auf Basis unzulässiger Klauseln verrechnen, klagt der VKI. Der Verein verweist darauf, dass es sich um Kostenabzüge handelt, zu denen bereits in den Jahren 2007 und 2008 "zahlreiche höchstgerichtliche Grundsatzentscheidungen" gefällt worden seien. Es geht insbesondere um Abschluss- und Verwaltungskosten sowie um Stornoabschläge bei Lebensversicherungen.

Sechs Versicherungen mit Verträgen ab 1997
An der Sammelaktion können laut den Angaben Kunden teilnehmen, die im Zeitraum vom 1. Januar 1997 bis zum 31. Dezember 2006 eine klassische oder fondsgebundene Lebensversicherung bei sechs möglichen Assekuranzen abgeschlossen haben. Betroffen sind die Wiener Städtische, Uniqa, Allianz Elementar, Nürnberger, Generali, FWU Life (vormals Skandia). Auch Kunden, die ihren Vertrag vorzeitig aufgelöst haben, können Geld zurückfordern.

Beim VKI ist man laut den Angaben in der Praxis wiederholt mit Konsumentenbeschwerden über die Gebührenbelastung konfrontiert. Oft werde das Problem den Kunden erst bei Ablauf oder vorzeitigem Rückkauf der Lebensversicherung bewusst, wenn die Auszahlungssummen geringer als die einbezahlten Prämien sind, heißt es. Nach Rechtsauffassung des VKI seien die auf Basis unzulässiger Klauseln eingehobenen Beträge zurückzuerstatten.

Versicherung überrascht über neue Aktion
Bei FWU Österreich heißt es, man sei überrascht über die neuerliche Sammelaktion. "Wir prüfen, inwieweit die Sammelaktion gegenüber der FWU gerechtfertigt ist", heißt es. Man sei im Gespräch mit dem VKI, so Richard Zarycka, Prokurist und Leiter Kunden- und Vertriebsservice der FWU Österreich. "Je nach Ergebnis unserer internen Prüfung werden wir mit betroffenen Kunden das Gespräch suchen und ebenso wie in der Vergangenheit eine gute und schnelle Lösung finden. Über Details werden wir mit unseren betroffenen Kunden direkt sprechen, um weitere Verunsicherungen bei nicht betroffenen Kunden zu vermeiden", so Zarycka. (eml)

Update Stellungnahme FWU.