Vor einem Bundesgericht in Washington legte die US-Börsenaufsicht SEC auf 136 Seiten ihre Vorwürfe gegen Binance dar. So soll der Betreiber der weltgrößten Kryptobörse grundlegende Regeln im Umgang mit der Sicherstellung von Kundenidentitäten verletzt haben. Amerikaner seien über Jahre in der Lage gewesen, nicht regelkonform Konten zu eröffnen und über die Plattform zu handeln, so die Beschuldigung. 

"Wir behaupten, dass Zhao und Binance in ein umfangreiches Netz von Täuschungen, Interessenkonflikten, mangelnder Offenlegung und kalkulierter Umgehung des Gesetzes verwickelt sind", erklärte SEC-Chef Gary Gensler. "Die Öffentlichkeit sollte sich davor hüten, ihr hart verdientes Vermögen bei oder auf diesen rechtswidrigen Plattformen zu investieren."

"Beabsichtigen, unsere Plattform energisch zu verteidigen"
Binance bezeichnete die Vorwürfe als "enttäuschend" und erklärte, man habe mit der SEC in gutem Glauben Verhandlungen geführt, um die Angelegenheit beizulegen. Binance warf der SEC vor, in Bezug auf die Regeln für digitale Vermögenswerte keine Klarheit geschaffen zu haben. "Wir nehmen die Anschuldigungen der SEC ernst, sie sollten nicht Gegenstand einer SEC-Durchsetzungsmaßnahme sein, schon gar nicht auf Notfallbasis", führte Binance aus. "Wir beabsichtigen, unsere Plattform energisch zu verteidigen."

Angesichts der Nachrichten fiel Bitcoin um bis zu 6,7 Prozent und erlitt damit den stärksten Rückgang seit fast drei Monaten.

Die SEC wirft Binance unter anderem auch vor, die Token BNB und BUSD unzulässigerweise angeboten und verkauft zu haben. Bei ihnen handle es sich um Wertpapiere. Binance und seine US-Tochtergesellschaft seien zudem nicht wirklich unabhängig voneinander. Sie hätten unzulässigerweise als Börse, Broker-Dealer und Clearing-Agentur fungiert, ohne sich bei der Behörde registriert zu haben. (mb/Bloomberg)