Der Aufsichtsrat der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat im September mit Diskussionen darüber begonnen, wie Klimarisiken in die alle zwei Jahre stattfindenden Tests der EBA einbezogen werden können, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Beratungen hätten soeben begonnen, daher könne das Klima frühestens im Jahr 2025 in dem Test berücksichtigt werden, heißt es.

Der Schritt hätte weitreichende Konsequenzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) berücksichtigt Verluste, die Banken in den Stresstestszenarien der EBA drohen, wenn sie das für die einzelnen Banken erforderliche Eigenkapital berechnet. Eine Einbeziehung von Klimarisiken hat daher auch Auswirkungen für die Bankaktionäre. Die Berücksichtigung neuer klimabezogener Risiken könnte den Teil des Kapitals verringern, den die Banken über Dividenden oder Aktienrückkäufe an die Eigentümer ausschütten können.

Noch am Beginn der Gespräche
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Wir befinden uns noch in der Anfangsphase des Prozesses", sagt Jacob Gyntelberg, Direktor für Wirtschafts- und Risikoanalyse bei der EBA in Paris. Man konzentriere sich derzeit auf die Stresstest-Methodik und den Zeitplan. Die europäische Aufsicht drängt die Banken schon länger, Klimarisiken in ihren Bilanzen zu berücksichtigen. Dabei geht es einmal um mögliche kostspielige Folgen extremer Wetterbedingungen, zum anderen um das Risiko, dass Klimasünder wegen strengerer Auflagen oder höherer Kosten in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.

Ein Problem der Tests ist jedoch, dass die derzeit verfügbaren klimabezogenen Daten von schlechter Qualität sind, wie auch Gyntelberg einräumt. Das könnte zur Folge haben, dass
die Aufseher sich stärker auf die Daten der Banken stützen oder dass das Klima in den kommenden Jahren ganz aus der Prüfung ausgeschlossen wird, hieß es. Eine Alternative wären parallele Verfahren. (eml/Bloomberg)