Die Veräußerung des Portfolios von vier Objekten der Signa Prime wird auch ein wichtiger Test für ihre Werthaltigkeit und für das Preispotenzial österreichischer Gewerbeimmobilien generell. Das Los umfasst das Luxushotel Park Hyatt und das benachbarte Goldene Quartier im Herzen von Wien, das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck – eines von Benkos ersten Vorzeigeprojekten – sowie das Gebäude des österreichischen Verfassungsgerichtshofs.

"Durch den Verkauf soll ein Teil der erforderlichen finanziellen Mittel für die Erfüllung des angestrebten Sanierungsplanes im Interesse der Gläubiger realisiert werden", schrieb der Insolvenzverwalter Norbert Abel am Dienstagabend (13.2.).

Signa Prime muss seine Gläubiger bis 18. März davon überzeugen, dass sein Sanierungsplan realistisch ist. Auch dafür dürfte der Verkauf ein wichtiger Test werden. Der angestrebten Sanierung in Eigenverwaltung muss mehr als die Hälfte der Gläubiger (sowohl der Zahl als auch den Forderungen nach) zustimmen. Ihnen muss dabei eine Quote von mindestens 30 Prozent der Forderungen zugesichert werden.

Signa hatte in früheren Unterlagen für Investoren den vier Immobilien per Ende 2020 einen Gesamt-Bruttowert von 1,26 Milliarden Euro zugeschrieben. Welcher Wert für das Portfolio im aktuellen Zinsumfeld realisierbar ist, in dem kaum große Transaktionen abgeschlossen werden, wird von der Branche gespannt mitverfolgt werden.

Signa Prime hatte zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags einen kurzfristigen Finanzierungsbedarf von etwa 300 bis 500 Millionen Euro, um seine Lage zu stabilisieren und eine Sanierung überhaupt zu ermöglichen. Schon vor der Insolvenz hatte die Sparte einzelne, kleinere Objekte verkauft, um Mittel aufzubringen, so zum Beispiel einen 25-Prozent-Anteil am Goldenen Quartier, den die Sparte an ihren eigenen Aktionär RAG Stiftung verkauft hat. (mb/Bloomberg)