Das Nachrichtenmagazin "Profil" schreibt unter Berufung auf einen Bericht des Insolvenzverwalters der zentralen Signa Holding, der Staatsfonds Mubadala Investment aus Abu Dhabi verlange in der Schiedsklage 713 Millionen Euro von Signa-Gesellschaften und Benko persönlich. Der Fonds werfe Signa und Benko "Verletzung von Bedingungen aus Finanzierungsvereinbarungen" vor.

In einem zweiten Schiedsverfahren fordere ein in Luxemburg gemeldetes Vehikel namens AM 1 Real Estate Investment Management SCSP weitere 296 Millionen Euro. Dieses werde vom Insolvenzverwalter ebenfalls Mubadala zugerechnet. "Profil" zufolge könne dahinter aber der katarische Investor Hamad bin Jassim bin Jaber Al Thani (auch als "HBJ" bekannt) stehen.

Sanierung in Eigenverwaltung fraglich
Die Schiedsklagen zeigen, wie schwierig es sein wird, Signa in Eigenverwaltung zu sanieren, eine Form der Insolvenz, bei der das Management im Amt bleibt und bei erfolgreichem Abschluss am Ende auch die Eigentümer dieselben bleiben können. Der Insolvenzverwalter der Signa Holding und Mubadala lehnten eine Stellungnahme ab.

Die Signa Holding braucht bis 12. Februar die Genehmigung von mindestens der Hälfte ihrer Gläubiger (sowohl nach Anzahl als auch nach Summe der Verbindlichkeiten) für einen Sanierungsplan, mit dem mehr als 30 Prozent der Forderungen binnen zwei Jahren beglichen werden können. Die Schiedsverfahren sind von dem österreichischen Insolvenzverfahren allerdings unabhängig und stützen sich auf internationales Handelsrecht und spezielle Schiedsgerichte. (Bloomberg/eml)