Britische Asset Manager erstatten Anlegern Fondsgebühren in Höhe von 34 Millionen Pfund (38 Mio. Euro). Dieser Schritt erfolgt, nachdem die britische Finanzaufsicht FCA in einer Studie zu dem Schluss kam, dass viele Anbieter überzogene Managementgebühren verlangten, obwohl sie letztlich nur einen Vergleichsindex nachbilden. Das berichtet das britische Branchenportal "Financial News" (FN).

Die namentlich nicht genannten Vermögensverwalter haben die Entscheidung zur Erstattung selbst gefällt. Es gab keine offizielle Anordnung seitens der FCA, wie die FN entgegen anders lautender Meldungen britischer Medien schreibt. Insgesamt sollen "Index-Imitate" in Großbritannien ein Gesamtvermögen von 109 Milliarden Pfund (122 Mrd. Euro) verwalten.

Die FCA wird dem Vernehmen nach aber noch Ende März eine Reihe an Empfehlungen veröffentlichen, die die Gebührenstruktur der Fonds verbraucherfreundlicher gestalten sollen. Die Behörde hatte Mitte 2017 eine Studie zu den Wettbewerbsbedingungen auf der Insel veröffentlicht, in der sie zu dem Schluss kam, dass der Wettbewerbsdruck zu schwach sei, sodass die Vermögensverwalter nicht über Preise konkurrieren würden – zulasten der Anleger.

Unterschiedliche viele Indexschmuser
Die europäischen Finanzmarktwächter hatten sich ebenfalls schon ausführlicher dem offiziell "closet indexing" genannten Thema gewidmet. Eine im Frühjahr 2016 veröffentlichte Analyse ergab, dass zwischen fünf und zehn Prozent der in Europa zum Vertrieb zugelassenen, aktiv gemanagten Fonds bloß ihren Vergleichsindex imitieren – zu deutlich höheren Kosten als ihre passiven Mitbewerber. Die EU-Wertpapieraufsicht hatte daraufhin die Finanzmarktaufseher der einzelnen Mitgliedstaaten aufgefordert, ähnliche Untersuchungen einzuleiten.

Deren Ergebnisse waren unterschiedlich ausgefallen. Britische und irische Finanzwächter kamen zu dem Schluss, dass Manager von aktiven Fonds angesichts unterdurchschnittlicher Investmenterfolge zum Teil überzogene Gebühren verlangen. Die Aufseher in Schweden und Norwegen brandmarkten gar öffentlich einige Fondsgesellschaften, die ihrer Meinung nach mutmaßliche "Index-Schmuser" als aktive Fonds verkaufen. Die Bafin wiederum und die Luxemburger CSSF fanden hingegen keine Hinweise, dass Asset Manager im großen Stil "Index-Schmuser"-Fonds vertreiben. (jb)