Die DWS hat erneut Besuch von Polizisten und Staatsanwälten bekommen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, haben am 16. Januar rund 50 Beamte in den Räumen der Deutsche-Bank-Fondstochter ermittelt. Es geht wieder um die seit Längerem bekannten Greenwashing-Vorwürfe. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte der Wirtschaftszeitung die Durchsuchung auf Nachfrage.

Das "Handelsblatt" zitiert zudem einen Sprecher der DWS, die Fondsgesellschaft habe eine regelrechte Durchsuchung "durch die freiwillige Herausgabe von Unterlagen abgewendet". Auf Aufforderung der Staatsanwaltschaft Frankfurt habe das Unternehmen vor Ort weitere Informationen zur Verfügung gestellt. Der Sprecher betonte gegenüber dem Blatt, dass die DWS von "Beginn der Ermittlungen an offen und transparent mit allen Behörden im In- und Ausland zusammengearbeitet" habe und auch "weiterhin vollumfänglich kooperieren" werde.

Geldbuße der US-Börsenaufsicht bereits verhängt
Schon im Mai 2022 hatten Staatsanwaltschaft, Finanzaufsicht Bafin und BKA Räume der DWS und der Deutschen Bank im Zusammenhang mit den Vorwürfen durchsucht. Die DWS soll Fonds als nachhaltiger und grüner beworben haben, als diese tatsächlich waren. Das Unternehmen hat die Vorwürfe stets bestritten. Die Greenwashing-Affäre kam durch die ehemalige DWS-Managerin Desiree Fixler ins Rollen, die 2021 mit der Behauptung an die Öffentlichkeit ging, die DWS habe geschönte ESG-Angaben gemacht.

Die US-Börsenaufsicht SEC hatte bereits im September 2023 wegen der Greenwashing-Vorwürfe eine Geldbuße in Höhe von 19 Millionen US-Dollar gegen die DWS verhängt. In Deutschland verhandeln Unternehmen und Staatsanwaltschaft über die Höhe des Bußgeldes in dieser Sache, offenbar ohne dabei richtig voranzukommen, wie das "Handelsblatt" schreibt. (ohm)