Die Sitzung war kurz und endete mit einer klaren Entscheidung: Am Dienstag (14.6.) haben sich die Mitglieder des Umwelt- und des Wirtschaftsausschusses im Europäischen Parlament mehrheitlich gegen die Aufnahme von Gas- und Atomenergie in die EU-Taxonomie ausgesprochen. Damit stimmten sie gegen den Plan der Europäischen Kommission, Investitionen in diese Technologien als nachhaltig einzustufen. Darüber berichten diverse Medien, unter anderem "Spiegel Online", die sich auf Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" und der "Deutschen Presse-Agentur (dpa)" beziehen. 

Die EU-Kommission hatte zu Jahresbeginn vorgeschlagen, bestimmte Erdgas- und Kernenergieaktivitäten übergangsweise in die Taxonomie aufzunehmen. Diese bildet ein System zur Klassifizierung nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten und damit auch zur Einstufung entsprechender Investitionen. Die Entscheidung der Europaabgeordneten fiel mit 76 zu 62 Stimmen bei vier Enthaltungen aus. 

Noch ist nichts entschieden
Die Grünen im Europaparlament, die seit Monaten gegen eine Aufnahme von Gas und Atomkraft in die Taxonomie kämpfen, sprachen "Spiegel Online" zufolge von einem "starken Signal für Europas Energiewende". Allerdings hat das Votum der beiden Ausschüsse erst einmal auch nicht mehr als Signalwirkung. Nur wenn das EU-Parlament die Regelung im Plenum ablehnt, ist es tatsächlich vorbei mit einem "grünen Label" für Gas- und Atomkraft. Die Entscheidung soll bereits Anfang Juli fallen. (am)