Rund 8.800 Anfragen und Beschwerden von Verbrauchern hat Österreichs Finanzmarktaufsicht FMA im abgelaufenen Jahr erledigt. Damit sanken die bei ihr eingegangenen Beschwerden gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent: Denn 2015 waren es noch 10.630 Anfragen, die bei der FMA auf dem Tisch lagen. Generell könne man aber nicht von einem Rückgang der Beschwerden sprechen, betonte ein Sprecher gegenüber FONDS professionell ONLINE. So können die Anfragen von Jahr zu Jahr stark variieren. 2014 wandten sich etwa noch 9.300 Personen an die Aufsichtsbehörde und damit um 14 Prozent weniger als im Jahresvergleich.

Bankthemen klar vorne
Rund 2.260 Anfragen und Beschwerden entfielen im Jahr 2016 auf die Bankenaufsicht, etwa 1.240 betrafen die Versicherungen, und ungefähr 1.180 bezogen sich auf die Wertpapieraufsicht. Betrachtet nach Themen haben Probleme mit den Depotüberträgen im Zuge der Einstellung des Online-Brokers "Brokerjet" zu häufigeren Beschwerden geführt. Hier hat die FMA dafür gesorgt, dass den Verbraucherinteressen auch Rechnung getragen wurde. "Die Depotüberträge sind mittlerweile ohne Schaden für die Kunden abgeschlossen worden", berichtet die FMA in einer Aussendung. Zahlreiche Anfragen gab es außerdem im Zusammenhang mit den strengeren Vorschriften zur Identitätsfeststellung von Kunden, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorzubeugen.

Beschwerdemanagementsysteme unter der Lupe
Wegen der geltenden Finanzmarktgesetze haben österreichische Finanzinstitutionen, vor allem Banken und Versicherungen, geeignete Beschwerdemanagementsysteme für Kunden einzurichten. Die FMA prüft im Einzelfall die Einhaltung dieser Bestimmungen und die Beschwerdeabwicklung in den einzelnen Unternehmen. Das heißt: Erste Anlaufstelle für individuelle Beschwerden sind stets die Unternehmen, die FMA kontrolliert in weiterer Folge, ob die Beschwerdemanagementsysteme auch funktionieren. Beschwerden über ein von der FMA beaufsichtigtes Unternehmen können hier eingebracht werden. (cf)