Wie "Profil" berichtet, hat ein Signa-IT-Mitarbeiter am 10. Juni bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) und der Soko Signa des Bundeskriminalamts gegen Firmengründer René Benko ausgesagt. Der Mitarbeiter arbeitete demnach rund zwei Jahrzehnte in der Signa-Gruppe und stand bis vor Kurzem mit Benko in Kontakt.

Benko habe vor rund einem Jahr um die Löschung von drei oder vier E-Mails gebeten. Eine Entfernung nahm der Mitarbeiter nicht vor, weil er diese aufgrund der vielfachen Ablage und Sicherung von Mails für technisch kaum möglich hielt, wie "Profil" aus dem Einvernahmeprotokoll zitiert. Um welche Mails es ging, hielt der Zeuge für rekonstruierbar. Aus dem Inhalt der nicht gelöschten Inhalte erhoffen sich die Ermittler Hinweise auf Vorgänge wenige Monate vor der Pleite. 

Auswertung
Auch hatte Benko um eine Auswertung des Mail-Verkehrs gebeten, wie der Zeuge laut "Profil" unter Wahrheitspflicht gesagt habe. Dabei ging es etwa um die Kommunikation zwischen Signa-Manager Ernst Dieter Berninghaus und einem seiner engen Mitarbeiter. Diese Bitte habe der IT-Experte laut seinen Angaben zurückgewiesen.

Benko habe dem Mann angeboten, Vorstand der Laura Privatstiftung zu werden, und ihm diesen Juni ein Organigramm vorgelegt, das die Firmenstruktur unter der Stiftung abbildete. Der Zeuge erinnert sich an etliche Gesellschaften und Anlegerwohnungen, die sich über Deutschland und Österreich verstreuen. Aus Sicht des Zeugen war der Eindruck, dass Benko sowohl in der Signa als auch in der Stiftung das Sagen hatte. (eml)