Die US-Börsenaufsicht hat am Mittwoch (10.1.) erstmals börsengehandelte Fonds (ETF) zugelassen, die direkt in Bitcoins investieren. Die Securities and Exchange Commission (SEC) genehmigte wie von Experten erwartet den Handel mit den Bitcoin-ETFs einer Reihe von Anbietern, darunter sowohl Branchenschwergewichte wie Blackrock, Invesco und Fidelity als auch kleinere Konkurrenten wie Valkyrie. Die Notierungen können bereits am heutigen Donnerstag (11.1.) beginnen.

Mit der Genehmigung gibt die SEC ihren Widerstand auf, den sie mehr als ein Jahrzehnt aus Bedenken wegen des Anlegerschutzes gegen derartige ETFs geleistet hatte – ETFs auf Bitcoin-Futures sind in den USA schon seit 2021 zugelassen. Zuletzt hatten 2023 mehrere Firmen, darunter die oben genannten, Anträge für ETFs auf Bitcoins gestellt. Nachdem ein Gericht die Ablehnung des Antrags des Investmenthauses Grayscale als "willkürlich und kapriziös" aufgehoben hatte, war die SEC zum Überdenken ihrer Position gezwungen. 

Warnung der SEC vor Kryptos
"Wir haben heute zwar die Börsennotierung und den Handel mit bestimmten Bitcoin-ETP-Anteilen genehmigt, aber wir haben nicht Bitcoin genehmigt oder empfohlen", sagte der SEC-Vorsitzende Gary Gensler in einer Erklärung. "Anleger sollten weiterhin vorsichtig sein, was die unzähligen Risiken angeht, die mit Bitcoin und Produkten einhergehen, die an einen Krypto-Wert gebunden sind."

Die Entscheidung erging einen Tag nachdem ein von Hackern gefälschter Beitrag der SEC bei X (vormals Twitter) behauptet hatte, die Behörde habe die ETFs bereits genehmigt, was zu starken Kursschwankungen bei Bitcoin führte. Bitcoin kletterte nun kurzzeitig leicht auf 47.000 Dollar, gab aber Gewinne wieder ab und handelte zuletzt wenig verändert bei rund 46.000 Dollar. 

Einfacher Zugang zu Bitcoins
Die zugelassenen Produkte ermöglichen Anlegern ein Engagement über traditionelle Konten bei Banken oder Brokern statt bei Krypto-Start-ups, die nach einer Reihe von Skandalen und Insolvenzen zunehmend in Verruf geraten sind. "Die Zulassung bedeutet, dass sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren nun die Möglichkeit haben, ihr Portfolio mit Krypto-Engagement zu diversifizieren, ohne sich um die komplizierten Fragen der Verwahrung zu kümmern", sagte Campbell Harvey, Professor für Finanzwissenschaft an der Duke University. "Der ETF macht es einfach, sein Portfolio zu erweitern." (Bloomberg/jb)