Die britische Finanzmarktaufsicht FCA hat den Markt für Differenzkontrakte (CFDs, Contracts for Difference) untersucht – und Anlass zur Sorge gefunden, wie die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) berichtet.

Mit CFDs können Anleger auf kleinste Kursänderungen verschiedenster Basiswerte wie Indizes, Aktien, Rohstoffe oder Währungen spekulieren. Dank eines hohen Hebels lässt sich mit geringem Einsatz viel Geld bewegen. Die Instrumente lassen sich zwar auch zur Absicherung anderer Wertpapierdepots einsetzen, die meisten Trader hoffen aber auf das schnelle Geld – häufig vergeblich.

Die meisten Kunden verlieren Geld
Die FCA beleuchtete in ihrer Studie unter anderem die Auswahl der Vertriebspartner. "Dabei kam sie zu einem ernüchternden Ergebnis", schreibt die NZZ. Oft blieben die Sorgfaltspflichten auf der Strecke – in einer Firma sei der Chef in Personalunion auch der oberste Compliance-Beauftragte gewesen. Einige Vertriebe würden ihre Mitarbeiter vollständig variabel entlohnen, was einer "überaggressiven Verkaufstätigkeit" Tür und Tor öffne.

Der FCA-Untersuchung zufolge haben über einen Zeitraum von zwölf Monaten drei Viertel der Kunden mit CFDs Geld verloren. "Eine vierjährige französische Studie (publiziert 2014) kam zu einem ähnlichen Resultat: 89 Prozent der CFD-Anleger verzeichneten Verluste, wobei diese viel höher ausfielen als die Überschüsse in der viel kleineren Gruppe der Gewinner", berichtet die NZZ.

Bafin verbietet Kontrakte mit Nachschusspflicht
Auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin hatte den Markt bereits unter die Lupe genommen – und im vergangenen Jahr CFDs mit Nachschusspflicht verboten. Die FCA schlug vor, den maximalen Hebel zu beschränken, und die EU-Wertpapieraufsicht ESMA empfahl strengere Auflagen für den Verkauf von Differenzkontrakten. (bm)