Sollten Banken auf die Idee kommen, in Kryptowährungen wie Bitcoin anlegen zu wollen, müssten sie sich auf sehr strenge Aufsichtsregeln einstellen. Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, dem Vertreter von Notenbanken und Aufsichtsbehörden aus 27 Ländern sowie die Europäische Zentralbank (EZB) und die EU-Kommission angehören, hat ein Diskussionspapier zur Regulierung von Kryptowährungen vorgestellt.

Die Risikopuffer für diese digitalisierten Vermögenswerte sollen sehr groß ausfallen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) schreibt: Investments müssten vollständig mit Eigenkapital unterlegt werden. Bitcoin & Co, gelten nämlich nicht als Liquiditätspuffer, mit dem Banken ihre Zahlungsfähigkeit in Krisenzeiten sicherstellen.

Skepsis in Basel
Der FAZ-Meldung zufolge sind die Vorgaben aber noch nicht beschlossen. Sie stellen lediglich ein "illustratives Beispiel" dar, wie der Basler Ausschuss sich die künftige Regulierung vorstelle. Allerdings passe diese strenge Behandlung gut zu der ablehnenden Haltung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) gegenüber Kryptowährungen.

Die BIZ ist die Bank der Zentralbanken. Bei ihr ist der Basler Ausschuss angesiedelt ist. Sie betrachtet Bitcoins und andere Krypto-Assets nicht als Währungen, da sie nicht verlässlich als Tausch- oder Wertaufbewahrungsmittel funktionieren. Die BIZ, aber auch die Bundesbank bezeichnen deshalb den Bitcoin nicht als Kryptowährung, sondern als Kryptoanlage. 

Im Verwahrgeschäft Fuß fassen
Ob sich diese ablehnende Haltung auf Dauer gegen die Finanz- und Bankenbranche durchalten lässt, erscheint fraglich. Denn einige deutsche Banken wollen im Krypto-Verwahrgeschäft Fuß fassen, nachdem das neue Geldwäschegesetz dies ermöglicht, so die Zeitung.

Für Aufsehen haben ferner die Pläne des amerikanischen Internetkonzerns Facebook für das Digitalgeld Libra gesorgt. Alle Finanzaufseher einschließlich der BIZ verdammten dies unisono als Angriff auf die staatliche Währungshoheit. Auch die US-Bank JP-Morgan befasst sich mit einem digitalen Vermögenswert, dem "JPM Coin"

EZB feilt an Rahmen für digitale Währung
Die EU-Finanzminister wollen daher möglichst schnell einen aufsichtsrechtlichen und juristischen Rahmen schaffen, um unkontrollierbare Risiken durch Kryptowährungen zu verhindern. Die EZB hat auch schon eine Arbeitsgruppe gegründet, die untersuchen soll, wie eine Notenbank eine digitalisierte Währung herausgeben kann. Die Diskussion stehe aber noch ganz am Anfang schreibt die FAZ unter Berufung auf die EZB. (jb)