Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück: Der seit Monaten schwelende Streit der Regulatoren, wie der internationale Bankensektor künftig am besten und vor allem einheitlich zu regulieren ist, eskaliert weiter.

Ein für Sonntag angesetztes Treffen der Chefs der Notenbanken und Bankaufsichtsbehörden, bei dem eigentlich das Regelwerk zur Abwehr einer neuen Finanzkrise abgesegnet werden sollte, sei verschoben worden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Es sei noch mehr Zeit nötig, um die Arbeiten abzuschließen, teilte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) am Dienstag in Basel mit. Dies werde voraussichtlich in naher Zukunft erfolgen. Einen konkreten Zeitraum nannte die BIZ allerdings nicht.

Europäische Institute fürchten Nachteile
Die Verhandlungen ziehen sich schon länger hin. Politiker und Aufseher in Europa befürchten, dass ihre Geldhäuser stärker belastet werden als US-Institute. Die Differenzen zwischen den USA und Europa über die Ausgestaltung der neuen Regeln bleiben groß.

Ein Streitpunkt ist laut Reuters insbesondere der Einsatz von internen Modellen, mit denen Großbanken berechnen, wie viel Eigenkapital sie für Kredite und andere Geschäfte zur Seite legen müssen. Die Frage, wie stark diese begrenzt werden sollen, sei weiter der Hauptkonflikt, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person gegenüber der Agentur. Ob es zeitnah zu einer Einigung komme, sei derzeit nicht absehbar, berichtet Reuters. (ps)