Am Dienstag (18.10.) begab Österreich als erster Staat einen grünen Schatzwechsel (Treasury Bill, ATB 2023-02-23 (G)). Der Schritt war bereits vor längerem angekündigt worden. Nach der Emission zeigt sich die dafür verantwortliche Bundesfinanzierungsagentur (Oebfa) zufrieden: Österreich zahlt den Investoren einen Kupon von 1,25 Prozent per annum für eine Laufzeit von vier Monaten. Das ist laut Aussendung zwei Basispunkte weniger als bei einer vergleichbaren herkömmlichen Anleihe (sogenanntes "Greenium").

Die Nachfrage sei mit einer Angebotsdeckungsquote ("Bid to cover"-Ratio, Gebotsvolumen versus Zuteilung) von 2,69 deutlich höher gewesen als bei herkömmlichen österreichischen Treasury Bills, die heuer auf ein Verhältnis von 2,12 kamen. "Der Erfolg unserer ersten österreichischen Treasury-Bills-Emission zeigt, dass es auch am Geldmarkt eine steigende Nachfrage nach ESG-tauglichen Investments gibt", so Oebfa-Geschäftsführer Markus Stix. Treasury Bills oder Schatzwechsel sind kurzlaufende Schuldverschreibungen der öffentlichen Hand.

Heuer gebe es keine weitere Ausgabe von grünen Geldmarktinstrumenten, da das angekündigte grüne Emissionsvolumen von gut fünf Milliarden Euro ausgeschöpft sei. Bei der aktuellen Emission wurden Papiere im Wert von einer Milliarde Euro ausgegeben. Es handelt sich um die dritte grüne Emission Österreichs nach einer spezifisch ausgestatteten Anleihe im Mai 2022 und einem Darlehen im Oktober. (eml)