Die Bundesfinanzierungsagentur Öbfa wird am 18. Oktober eine Milliarde Euro an grünen Bundesanleihen (AT0000A30H57) mit Fälligkeit 23.02.2023 ausgeben, nachdem es Anfang des Jahres bereits ein Debüt mit grünen Anleihen gab. Die Papiere werden alle drei Monate prolongiert, sind aber an dieselben grünen Investitionen gebunden und bieten den Anlegern eine Form von grünen variabel verzinsten Papieren, in die sie jedes Quartal ein- und aussteigen können, so Geschäftsführer Markus Stix gegenüber "Bloomberg".

Stix rechnet mit Interesse seitens Geldmarktfonds, Zentralbanken und Bank-Treasuries, die in der Regel auf dem kurzfristigen Markt tätig sind. Auch der Mangel an Sicherheiten auf den Märkten des Euroraums könnte die Nachfrage bis zum Jahresende ankurbeln, sagte er. Die Regierung wird den Erlös der grünen Bundesanleihen wahrscheinlich für Projekte im Zusammenhang mit sauberem Verkehr, hauptsächlich Eisenbahnen, sowie für Energieeffizienz und Wassermanagement verwenden. 

Greenium in Höhe von 2,5 Basispunkten
Anfang dieses Jahres begab Österreich eine grüne Anleihe im Wert von vier Milliarden Euro mit einer Laufzeit bis 2049. Das Finanzministerium erzielte dabei einen Renditeabschlag von 2,5 Basispunkten – ein sogenanntes Greenium (ein Kompositum aus "Green" und "Premium") – und hofft, dass der Verkauf der Austrian Treasury Bills (ATBs) einen ähnlichen Vorteil mit sich bringt. "Wir denken, dass es fair wäre, ein Greenium zu erhalten", sagte Stix. "Aber wir müssen die Auktion abwarten, da dies eine völlig neue Laufzeit und ein neues Gebiet ist." (gp)