"Wir haben in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen mit Bitcoinanlagen gemacht. Sie waren eine hervorragende Ergänzung, um die Performance anzutreiben", sagt Acatis-Geschäftsführer Hendrik Leber in einem Interview mit "Bloomberg News". "Wir planen, Kryptowährungen noch ein oder zwei weiteren Fonds mittels Zertifikaten beizumischen."

Mit Blick auf die weitere Bitcoin-Entwicklung ist Leber sehr positiv gestimmt, zumindest auf kürzere Sicht. "Ich rechne damit, dass sich der Bitcoin-Wert innerhalb eines Jahres verdoppeln wird. Vielleicht wird er sogar noch stärker steigen." Längerfristig jedoch werde sich das Thema Nachhaltigkeit als Bremse erweisen. "Das Schürfen von Kryptowährungen verschlingt viel Energie. Es wird also ein gesellschaftliches Thema werden. In nachhaltigen Fonds haben Kryptowährungen schon heute nichts zu suchen." Bereits 2016 hatte Leber bei einem seiner Publikumsmischfonds, dem Datini Valueflex, Kryptoinvestments aufgenommen. Zuletzt machten solche Anlagen rund zehn Prozent des Fondsvolumens aus – verteilt auf die beiden digitalen Währungen Bitcoin und Ethereum sowie auf den Handelsplatzbetreiber Coinbase. Auch andere Acatis Fonds, bei denen solche Beimischungen erwogen werden, sollen Privatanlegern offenstehen.

Wird Bitcoin salonfähig?
Anfang September war bekannt geworden, dass Union Investment nach einem Pilotversuch mit Bitcoin-Zertifikaten erwägt, derartige Anlagen weiteren Fonds beizumischen. Der Fondsanbieter der Volksbanken verwaltet rund 427 Milliarden Euro. Auch der Online-Broker der Sparkassen, S Broker, ermöglicht seinen Kunden seit kurzem Investments in Kryptowährungen. Damit erreichen Bitcoin und ähnliche Anlagen in Deutschland zunehmend den Massenmarkt, auch wenn sich einige der großen Marktteilnehmer derzeit noch zurückhalten. Vertreter der Deutsche-Bank-Tochter DWS und der Dekabank erklärten auf Nachfrage, dass sie aktuell keine Kryptoinvestments vornehmen. (mb/Bloomberg)