Der von Tim Albrecht verantwortete Fonds DWS Deutschland und sein Luxemburger "Klon" DWS Invest German Equities erhalten ihr "Silver"-Rating von Morningstar zurück. Im Oktober hatte das Analysehaus die qualitative Bewertung des 6,5 Milliarden Euro schweren Deutschlandaktienfonds auf "Bronze" herabgestuft, weil Albrecht den Anbieter verlassen wollte, um bei Berenberg anzuheuern. Vergangene Woche jedoch überlegte der Topmanager es sich anders – er hält der DWS die Treue.

"Unter Tim Albrecht bleiben die Fonds DWS Deutschland und DWS Invest German Equities weiterhin unsere Favoriten in der Kategorie Aktien Deutschland Standardwerte", schreibt Morningstar-Analystin Barbara Claus in einer Rating-Mitteilung.

Im Dezember kommt Verstärkung an Bord
Albrecht bleibt nun Leiter für Aktien der DACH-Region und Manager der Fonds DWS Deutschland und DWS Invest German Equities, die er seit 2002 respektive 2012 "mit exzellenten Ergebnissen verantwortet", wie Claus meint. Der DWS Aktien Strategie Deutschland und der DWS Investa werden jedoch auch künftig von Hansjörg Pack und Christoph Ohme verantwortet, die früher Albrechts Stellvertreter am Ruder dieser Fonds waren.

Albrecht werde von einem Team von sieben Managern für deutsche Aktien unterstützt, betont Morningstar. Ab 1. Dezember komme zusätzlich Andreas Wendelken an Bord, der bislang im Team für Dividendenaktien unter der Leitung von Thomas Schüßler arbeite.

"Das beste Team für deutsche Aktien"
Albrecht wollte eigentlich seinem früheren Chef Henning Gebhardt zu Berenberg folgen. Gebhardt, der unter anderem den DWS Aktien Strategie Deutschland verantwortet hatte, war zum Jahreswechsel 2016/17 zu der Hamburger Privatbank gegangen – laut Claus ein "herber Verlust für die Deutschland-Aktienexpertise der DWS". Vor diesem Hintergrund sei der Sinneswandel Albrechts "beruhigend". "Mit seiner Präsenz bleibt das Team das am besten aufgestellte für deutsche Aktien", so die Morningstar-Expertin.

Ein Grund für Albrecht, der DWS die Treue zu halten, war der Wechsel an der Unternehmensspitze, bei der Nicolas Moreau durch den hausintern sehr beliebten Asoka Wöhrmann ersetzt wurde (FONDS professionell ONLINE berichtete). "Die Bereitschaft Albrechts, bei der DWS zu bleiben, mildert unsere Bedenken hinsichtlich der Turbulenzen auf Unternehmensebene, die sich negativ auf die Moral und Stabilität in den Investmentteams auswirken könnten", so Claus. (bm)