Börsengehandelte Indexfonds gelten als simple und obendrein günstige Produkte. In der Praxis lösen sie diesen Anspruch jedoch längst nicht immer ein, sagt Marc-Oliver Lux von der Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner. ETFs weichen oft deutlich von ihrem Index ab. Wegen dieses sogenannten Tracking Errors schneiden etwa Dax-ETFs teilweise deutlich schlechter ab als der Dax selbst. Ein Grund für den Tracking Error ist die Quellensteuer, die Indexfondsanbieter auf Dividenden abführen müssen, erklärt Lux. "Die Indexrendite tatsächlich zu erreichen, ist eine Wissenschaft für sich", sagt er.

Auch die Gesamtkostenquote (TER) ist dazu angetan, Anleger zu verwirren. "So finden sich ETFs, die trotz einer geringen Gesamtkostenquote relativ zum Index schlechter abschneiden als ETFs mit höheren Kosten", sagt der Anlageprofi. Grund: Die TER bildet zum Beispiel nicht das Umschichten bei einer neuen Indexzusammensetzung ab. Neben den Kosten spielen auch Steuern eine wichtige Rolle für die Wertentwicklung eines ETF. Einige Anbieter betreiben Steueroptimierung besser als andere.

Nicht nur auf die Kosten schauen
Über den Erfolg eines ETF entscheiden nicht nur die Märkte, sondern viele Faktoren, betont Lux. "Die Produktionskosten sind nur ein Aspekt unter vielen." Eine stabile Tracking-Differenz ist seiner Ansicht nach ein besserer Indikator für den Erfolg eines Indexfonds als eine niedrige Gesamtkostenquote. "Aber auch da steckt der Teufel im Details: Ein ETF, der im vergangenen Jahr die geringste Tracking-Differenz in seiner Vergleichsgruppe erzielt hat, kann im kommenden Jahr auf dem letzten Platz landen, und umgekehrt", so Lux. (fp)