Universal Investment ist die größte Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft (Service-KVG) in Deutschland. Im Nachbarland Luxemburg ist sie ferner die Nummer eins unter den Service-KVGen für Alternative Investmentfonds (AIFs) sowie bei der Administration von Fondsbeständen. Am Geschäftsmodell und der Strategie wird sich auch unter der neuen Chefin Francesca McDonagh nichts ändern – im Gegenteil: "Wir werden uns noch stärker auf unsere Kerndienstleistungen Verwaltung und Administration von UCITS und AIFs fokussieren, welche rund 95 Prozent unseres Umsatzes ausmachen", sagte Dirk Grosshans, Head of Business Development Liquid Assets & Insourcing bei Universal Investment, im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE. 

Insgesamt verwaltet die Gesellschaft über 5.000 Anlagevehikel mit einem Gesamtvolumen von mehr als 950 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr verzeichnete sie über 40 Milliarden Euro an Nettozuflüssen sowie die Neuauflage und Übertragung von rund 140 Fonds und Mandaten in Deutschland. Entscheidend dazu trägt Grosshans' Bereich mit dem Neugeschäft für liquide Wertpapierfondslösungen bei. Dem Manager zufolge läuft das Geschäft, hier wachse Universal Investment sehr stark.

Ausgebuchter Terminkalender
"Ich führe sehr viele Gespräche mit institutionellen Investoren wie Versicherern und Pensionskassen, die Spezialfonds von uns verwalten lassen möchten, sowie deutschen und internationalen Fondsinitiatoren, für deren Produkte wir als Service-KVG agieren. Hinzu kommen noch Asset Manager mit eigenen KVGen, für die wir im Rahmen von Sourcing-Mandaten die Fondsadministration übernehmen", erklärt Grosshans. Für Sourcing-Mandate gebe es zwar derzeit etwas weniger Gespräche als in den vergangenen zwei Jahren, allerdings ist man sich oft sehr kurzfristig handelseinig. "Gerade beim Sourcing hatten wir zuletzt ebenfalls größeren Erfolg und konnten die Verwaltung ganzer Fondspaletten übernehmen, unter anderem der Siemens Fonds Invest, Oddo BHF Asset Management oder First Private Investment Management." 

Eine Begründung für diese Entwicklung liefert Grosshans auch: "Wir sind die größte unabhängige Service- und Master-KVG. Wir machen keine Bankdienstleistungen, kein aktives Asset Management und keine eigenen Finanzinstrumente. Wir fokussieren uns auf unser Kerngeschäft der Administration und den dafür regulatorisch notwendigen Dienstleistungen. Damit stehen wir nicht im Wettbewerb mit unseren Kunden – wir sind immer neutral." Daneben profitiere man im institutionellen Bereich davon, dass zwei Mitbewerber in den vergangenen zwei Jahren ihr KVG-Geschäft in Deutschland eingestellt hätten.

Erfolgsmanager aus Nordamerika, Großbritannien und Skandinavien
Doch wie sieht der typische Kunde aus, der einen Fonds initiiert? "In Deutschland sind es zumeist Portfoliomanager, die bei einem Fondshaus schon erfolgreich waren und sich nun mit einer Strategie selbstständig machen möchten. Hinzu kommen Vermögensverwalter, die eine in Managed Accounts bewährte Strategie in einen Fonds gießen möchten." Bei den Anbietern aus dem Ausland handelt es sich in der Regel um Fondshäuser, die eine erfolgreiche Strategie nach Deutschland und Europa bringen möchten. Viele kämen aus Nordamerika, Großbritannien und Skandinavien. 

Grosshans findet in diesem Zusammenhang lobende Worte für die Finanzaufsicht Bafin. "Die Bearbeitungszeit für die Zulassung eines Fonds ist in Deutschland wesentlich kürzer als etwa in Luxemburg und Irland, den beiden wichtigsten Fondsdomizilen Europas." Auch daher gewinne Deutschland immer mehr an Bedeutung als Fondsstandort, sodass ausländische Vermögensverwalter schon aus diesem Grund oft bei Universal Investment anklopfen. Einfach ist es aber nicht, Partner der Service-KVG zu werden. Die Fonds müssen in der Regel einen guten Track-Record vorweisen können und eine Strategie verfolgen, die bei Anlegern in Deutschland auf Interesse stoßen dürfte. (jb)