Für österreichische Anleger, die Geld mündelsicher veranlagen wollen oder müssen, zahlt es sich aus, die Optionen zu überdenken. Auf dem Sparbuch sind die Zinsen sehr tief – tiefer als etwa in Deutschland. Während man in Österreich für ein- oder zweijährige Bindungen in Idealfällen gut drei bis 3,5 Prozent erhält, sind es in Deutschland vier – teils sogar vom selben Anbieter (die Redaktion berichtete).

Eine weitere Option bieten die österreichischen Banken ihren Kunden im mündelsicheren Bereich mit Hypothekarpfandbriefen an. Kürzlich etwa warb die Volksbank Wien bei Privatanlegern mit ihrem zweijährigen Pfandbrief (Zeichnungsfrist bis 14. September), der mit einer Verzinsung von 3,25 Prozent p.a. ausgestattet ist. Im Vergleich mit den bisher im Jahr 2023 ausgegebenen Pfandbriefen österreichischer Banken (Liste der FMA zu den gedeckten Schuldverschreibungen) ist das angesichts des kurzlaufenden Zeitraums noch eine eher gute Verzinsung. Da drängt sich die Frage auf, warum Privatanleger in Pfandbriefe veranlagen sollen, wenn man auf gebundenen Sparbüchern bereits deutlich höhere Zinsen haben kann?

Sparbuch versus Pfandbriefe
Auf dem Sparbuch gilt immerhin die Einlagensicherung (bis 100.000 Euro pro Kunde und Bank). Und wer auf Details achtet, könnte noch ins Treffen führen, dass bei den Sparzinsen die zu zahlende Kapitalertragsteuer (KESt) nur 25 statt 27,5 Prozent beträgt. Beim Pfandbrief, der zwar als sehr sicher gilt (mit Werten hinterlegt und in einem Deckungsstock abgesichert), bestehen immerhin zumindest gewisse Risiken, sollte es zu extremen Markterschütterungen gepaart mit Problemen beim Emittenten kommen. Dazu kommen mögliche Wertschwankungen, falls man vor Laufzeitende verkaufen möchte.

In der aktuellen Situation dürften solche Pfandbriefe angesichts ihrer vergleichsweise tiefen Verzinsung eher für jene passen, die über die von der Einlagensicherung garantierten 100.000 Euro hinaus mündelsicher veranlagen wollen. Wolfgang Layr von der Volksbank Wien verweist auch auf Kunden wie Gemeinden oder ihnen nahestehende Betriebe (typischerweise etwa ein Bauhof), die mündelsicher veranlagen sollen, aber nicht in die Einlagensicherung fallen. (eml)