Das von börsengehandelten Fonds verwaltete Vermögen wird in Europa und den USA bis 2027 auf 12 bis 16 Billionen US-Dollar klettern. Dies stellt jährliche Wachstumsraten von 13 bis 18 Prozent gegenüber dem Stand zum Jahresende 2022 dar, als sich das ETF-Volumen auf fast sieben Billionen Dollar bezifferte. Dies prognostiziert die Beratungsgesellschaft Oliver Wyman in einer Studie, die in Kooperation mit der Fondsservicegesellschaft Waystone erstellt wurde, die selbst ETFs auflegt.

In den vergangenen zehn Jahren wiesen ETFs in den beiden großen Märkten eine Wachstumsrate von im Schnitt 15 Prozent  pro Jahr aus. Dies ist deutlich mehr als bei klassischen, aktiv gesteuerten Fonds. Den Autoren zufolge wird der Marktanteil von ETFs von 17 Prozent auf 24 Prozent in vier Jahren klettern. In den USA war das Wachstum besonders stark ausgeprägt, aber zuletzt hat es auch in Europa an Fahrt gewonnen.

"Beträchtliches Wachstum"
Die Oliver-Wyman-Experten rechnen allerdings damit, dass künftig besonders aktive ETFs das Wachstum des Segments befeuern werden. Die ETF-Hülle wurde bislang meist für Index-Strategien genutzt. Insbesondere in den USA werden zunehmend ETFs mit aktiven Ansätzen auf den Markt gebracht. Der Auflage aktiver ETFs stehen in den USA niedrigere Hürden entgegen als in Europa. Hier ist noch tägliche Transparenz der ETF-Portfolios gefordert, was die Anbieter von aktiven Strategien abschreckt.

"Die Anleger sind nicht nur auf der Suche nach differenzierten Strategien, um den Markt zu schlagen, sondern sie suchen auch zunehmend nach Produkten, die ihr Bedürfnis nach sozial verantwortlichen Investments erfüllen und aktuelle Themen aufgreifen", erläutert Kamil Kaczmarski, Mitautor der Studie und Leiter der Asset-Management-Beratung von Oliver Wyman in Europa. "Dies führt zu einem beträchtlichen Wachstum in einem themenbasierten Teil des ETF-Marktes, der sich auf Innovation konzentriert." (ert)