Themenfonds erfreuen sich bei Anlegern großer Beliebtheit. In einer aktuellen Studie hat die Ratingagentur Scope insgesamt 281 in Deutschland zum Vertrieb zugelassene monothematische Aktienfonds analysiert. Diese konzentrieren sich im Gegensatz zu den ebenfalls weit verbreiteten Multithemenfonds auf je ein Anlagethema. Das Ergebnis: Nur wenige monothematische Fonds schlagen den Gesamtmarkt über längere Zeiträume. Trotzdem können die Fonds sinnvoll sein, so die Studienautoren. Eine sorgfältige Auswahl von Thema und Fonds ist aber wichtig.

Die Studienautoren unterscheiden zwölf große Themenkomplexe wie etwa "Demografie", "Digitalisierung" und "Mobilität der Zukunft" sowie eine Gruppe mit sonstigen monothematischen Fonds, die sich etwa auf Nischenthemen konzentrieren. Derzeit stecken insgesamt rund 119 Milliarden Euro in monothematischen Aktienfonds – das entspricht einem Plus von rund 45 Prozent innerhalb von drei Jahren.

Einige Themen sind bei Anlegern besonders beliebt. So liegt "Konsum & Freizeit" beim Anlagevolumen im Trend: 22 Milliarden Euro sind in insgesamt 31 Fonds mit diesem Fokus investiert. An zweiter Stelle nach Anlagevermögen liegt das Thema "Robotik & Automatisierung" mit 18 Milliarden Euro und 13 Fonds. Nach Fondsanzahl hält "Gesundheit & Wohlbefinden" den Spitzenplatz mit 47 Fonds und einem Volumen von knapp 17 Milliarden Euro. Die Zahlen zeigen auch, dass thematische Anlagen eine Domäne aktiver Manager sind: Zwar sind rund 40 Prozent aller Produkte ETFs, doch deren Anteil am Gesamtvermögen ist deutlich geringer.

Der größte Anbieter monothematischer Aktienfonds ist das Fondshaus Pictet mit sieben Produkten und einem Anlagevolumen von 21 Milliarden Euro. Auf den weiteren Plätzen folgen Blackrock, Allianz Global Investors, Robeco und Credit Suisse. 

Themen- und Fondsauswahl sind entscheidend
Bei der Performance zeigen sich deutliche Unterschiede sowohl nach Anlagethema als auch zwischen verschiedenen Fonds, die dasselbe Thema abbilden. Bei den Themen waren auf Sicht von zwölf Monaten "Robotik & Automatisierung" und "Künstliche Intelligenz & Big Data" am lukrativsten. Fonds mit diesen Schwerpunkten erzielten ein durchschnittliches Plus von ungefähr 20 Prozent. Beide Themen liegen auch auf Fünfjahressicht vorne mit einer annualisierten Rendite von elf Prozent. Die mitunter deutlichen Rendite-Unterscheide zeigen laut Studie, dass nicht jedes Thema in jedem Marktumfeld funktioniert. Wenn man vom Jahr 2022 absieht, konnten Anleger demnach mit Investments in sehr technologie-affine Segmente in den vergangenen fünf Jahren die höchsten Renditen erzielen. Die relative Bewertung fällt jedoch ernüchternd aus: "Mehrheitlich hinken globale monothematische Aktienfonds dem breiten Markt hinterher", so Scope-Analystin Simone Schieg. 

Auffallend ist aber auch die große Streuung der Anlageergebnisse zwischen unterschiedlichen Fonds innerhalb einzelner Themen. Denn die Fonds bilden Themen oft auf sehr verschiedene Arten ab – das betrifft insbesondere die Aufteilung in weitere Subthemen und die effektive Aktienauswahl. 

"Trotz der verbreiteten Underperformance gegenüber dem breiten Aktienmarkt in den vergangenen Jahren haben Themenfonds ihre Berechtigung und ihren Nutzen", sagt Scope-Expertin Schieg. Ihrer Meinung nach eignen sich Themenfonds sehr gut als sogenannte Satelliten-Investments: Anleger können mit ihnen persönliche Akzente in ihrem Depot setzen und die Diversifikation erhöhen. (jh)