Eigentlich sollten Mischfonds gut durch turbulente Zeiten kommen, weil sie in mehrere Anlageklassen zugleich investieren dürfen. Das klappt indes längst nicht immer, sagt Manfred Schlumberger, Portfoliomanager bei der Investmentboutique Starcapital. Viele Anlagekategorien seien nichts weiter als Kombinationen der Basis-Anlageklassen Aktien, Renten, Rohstoffe und Immobilien. "Diversifikationseffekte lassen sich über globales Investieren in unterschiedliche Regionen, Industrie- und Schwellenländer, Large und Small Caps erzielen. Eine Grundkorrelation zu Aktien bleibt jedoch", sagt Schlumberger.

Der Starcapital-Mann rechnet damit, dass es klassische Mischfonds in Zukunft schwer haben werden – nicht zuletzt, weil Anleger simple Mix-Strategien günstiger mit Indexfonds darstellen können. Moderne Multi-Asset-Ansätze, die in liquide alternative Investmentinstrumente investieren, schaffen ebenfalls keine Abhilfe. Im Gegenteil: Sie haben zuletzt bei höherem Risiko sogar schlechter abgeschnitten als traditionelle, defensive Mischfonds. Beide Fondskategorien wiesen dabei eine breite Rendite- und Risikostreuung auf. "Es gilt weiterhin die Regel, dass die Auswahl der richtigen Manager über den Anlageerfolg entscheidet", konstatiert Schlumberger.

Ohne Hebel wird das nix
Die Kosten sogenannter Liquid-Alternatives-Fonds liegen mit zirka 1,7 Prozent pro Jahr über dem Durchschnitt klassischer Multi-Asset-Produkte. "Zu beachten ist, dass viele dieser Fonds mit relativ hohen Hebeln unterwegs sind", warnt Schlumberger zudem. Das gilt insbesondere für Long-Short-Fonds und Produkte mit marktneutralen Strategien, außerdem für Global-Macro-Fonds. "Es ist nachvollziehbar, dass viele dieser Fonds das rare Alpha, das sie dem Markt abgerungen haben, nach Kosten hebeln müssen, um attraktive Wertentwicklungen zu generieren", kommentiert der Portfoliomanager. (fp)