Die Investmentgesellschaft Research Affiliates legt einen börsengehandelten Fonds (ETF) auf. Dies sagte Firmengründer und Frontmann Rob Arnott mehreren Medien zufolge. Sein Unternehmen mit Sitz in Newport Beach im US-Bundesstaat Kalifornien verfolgt dabei eine ungewöhnliche Idee. Der neue ETF soll in Aktien investieren, die aus großen Börsenbarometern wie dem S&P 500 oder Russell 1000 herausfallen. Arnott gilt als Pionier von Smart Beta, also alternativen Indexkonzepten.

Seine Gesellschaft hat im August bereits den Research Affiliates Deletions Index aufgesetzt. Nun soll ein ETF folgen, der das Barometer nachbildet. Dieser ziele auf Small- und Mid-Cap-Value-Aktien, teilte das Unternehmen mit. "Wenn ein Barometerbauer Aktien in einen Index aufnimmt oder daraus entfernt, werden unweigerlich Aktien hinzugefügt, die beliebt und teuer sind, und Aktien entfernt, die ungeliebt und billig sind", erläutert Arnott die Idee.

Silberstreif am Horizont
"Unterdurchschnittlich abschneidende Aktien, die aus den Indizes herausfallen, sind von vornherein billig", führt der Starmanager aus. Der Abstieg aus dem Index verschärfe den Preisdruck und ihre unterdurchschnittliche Performance noch, erläutert Arnott weiter. "Sobald sie jedoch aus dem Index herausfallen, gibt es einen Silberstreif am Horizont für diese Aktien", meint der Index-Pionier. "Denn sie übertreffen den Markt im Durchschnitt über die nächsten Jahre."

Arnott gesellt sich zu einer ganzen Reihe an Granden der Finanzwelt, die sich dem stark wachsenden Geschäft der ETFs zuwenden. So startet etwa der als "Dr. Doom" bekannt gewordene Starökonom Nouriel Roubini einen ETF. Der Atlas America Fund, bei dem Roubini einer von drei Portfoliomanagern ist, soll aktiv verwaltet werden und in eine Vielzahl von Vermögenswerten investieren, darunter US-Staats-, Unternehmens- und Kommunalanleihen, Immobilien, Aktien und Gold.

In Eigenregie
Research Affiliates wird den neuen ETF selbst auflegen. Üblicherweise entwickeln die Kalifornier die Barometer und erteilen Fonds- und ETF-Anbietern Nutzungslizenzen. Beim Deletions ETF, der das US-Börsenkürzel NIXT tragen soll, will Research Affiliates jedoch selbst die Hoheit behalten. "Dies war unsere eigene lustige, schräge Idee", sagte Arnott der "Financial Times". "Wir möchten den Großteil der Einnahmen behalten." (ert)