Im Multi-Asset-Feld erzielen Fonds, die auf Einzeltitel setzen, im Schnitt eine bessere Performance als Dachfonds. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Fondsratinggesellschaft Scope. Die Analysten werteten dazu die vier Scope-Kategorien der global anlegenden Mischfonds aus (ausgewogen, dynamisch, flexibel und konservativ). Dabei untersuchten sie die Performance, die Schwankungsanfälligkeit sowie die Ratings von 800 Vehikeln über einen Zeitraum von zehn Jahren.

In allen vier Gruppen erzielen über diesen Zeitraum die Einzeltitelfonds eine bessere Performance als die Dachfonds. Am deutlichsten ist der Unterschied in der Gruppe "Mischfonds Global ausgewogen". Während die fast 100 Einzeltitelfonds eine jährliche Rendite von durchschnittlich 5,5 Prozent erzielen, schaffen die 71 Dachfonds dieser Vergleichsgruppe im Durchschnitt nur 4,6 Prozent, so die Scope-Analysten. Die geringste Differenz zeigt sich bei den "Mischfonds Global dynamisch". Hier liegen die Einzeltitelfonds nur minimal vor den Dachfonds.

Keine Vorteil durch breite Streuung
Die Experten prüften zudem die Schwankungen über zehn Jahre. Hier sind die Unterschiede generell gering. In zwei der vier betrachteten Peergroups liegen die Einzeltitelfonds sogar leicht vorn. "Dass Dachfonds weniger Performance erzielen, ist aufgrund der zusätzlichen Kostenbelastung erwartbar", erläutern die Scope-Autoren das Ergebnis. "Dass sie jedoch trotz breiterer Diversifikation kaum nennenswerte Volatilitäts-Vorteile bieten, überrascht."

Eine mögliche Erklärung haben die Experten parat: "In der Regel verfügen bereits Einzeltitelfonds über ein breit diversifiziertes Portfolio. Eine noch weitere Diversifikation über Fonds bringt kaum Vorteile."

Viel Schatten – aber auch Licht
Das Ergebnis der Auswertung heißt jedoch mitnichten, dass Dachfonds per se schlechter abschneiden als Einzeltitelfonds. Richtet man den Blick weg vom Durchschnitt, offenbart sich ein differenziertes Bild. Die Spreizung der Ergebnisse zwischen guten und schwachen Fondsmanagern ist bei den Dachfonds nämlich größer.

So ist in drei der vier Kategorien der Anteil der Dachfonds mit Top-Rating deutlich größer als bei den klassischen Mischfonds. Scope berechnet fünf Ratingstufen (A bis E), wobei A- und B-Ratings als die Top-Klasse gelten. In der Kategorie "Mischfonds Global dynamisch" etwa tragen 37 Prozent der Dachfonds ein Spitzennote. Top-Einzeltitelfonds kommen nur auf einen Anteil von 26 Prozent. Lediglich in der Gruppe "Mischfonds Global dynamisch" liegt die Top-Rating-Quote der Einzeltitelfonds mit 26 Prozent höher als die der Dachfonds mit 21 Prozent.

Insgesamt tragen von den rund 550 Dachfonds in den vier Gruppen 154 Portfolios oder 28 Prozent ein Top-Rating. "Auch wenn Dachfonds in der Durchschnittsbetrachtung gegenüber Einzeltitelfonds das Nachsehen haben, sind sie bei den Top-Produkten der jeweiligen Vergleichsgruppe überdurchschnittlich häufig vertreten", halten die Scope-Experten fest. (ert)