In der Fondswelt wechseln Favoriten und Trends häufig. Publikumslieblinge von heute können schon wenige Quartale später wegen Formschwächen im Abseits landen – ebenso, wie Portfolio-"Mauerblümchen" unerwartet neu aufblühen können.


Die neue Leistungsschau von Scope ist ein gutes Abbild für dieses Auf und Ab. Und dennoch: Eines der 5.500 geprüften Portfolios findet seit 2009 das Wohlwollen der Branchenkenner. Wie es heißt und welche zehn großen Publikumsfonds nun neu ein A-Spitzenrating einheimsten, verrät unsere Chartgalerie oben.


Im Rating-Update der Berliner Branchenbeobachter konnten 245 Fonds ihre Bewertung verbessern – fast ebenso viele, nämlich 246, wurden mit einer schlechteren Note versehen. Immerhin drei von 34 erstmals gecheckten Portfolios schafften auf Anhieb ein Spitzenrating der A-Kategorie, fasst Scope-Analyst Andreas Köchling das Resultat zusammen.

Gemeinsam mit der ebenfalls zur Top-Kategorie zählenden B-Note hält Scope derzeit rund ein Drittel des gesamten Fondsspektrums für empfehlenswert. Knapp neun Prozent des Sortiments (Note "E") hingegen vermag die Hauptstädter nicht zu überzeugen.

Die meisten Rating-Verbesserungen sind in der Fondsgruppe "Aktien Euroland" zu finden: 14 der 126 getesteten Sammeltöpfe erhielten ein Upgrade. Am schlechtesten weg kam die Vergleichsgruppe "Aktien Asien Pazifik ex Japan": Für 16 der 152 und somit für 10,5 Prozent der überprüften Fonds aus diesem Wettbewerbsfeld fällt das Rating diesmal schlechter aus als im Vormonat.

Einsame Spitze
Von insgesamt 245 Upgrades haben sich 87 Fonds auf die Ratingstufe B verbessert – und sind damit in den Bereich der Top-Ratings vorgestoßen. Weitere 43 Fonds konnten sich auf die höchste Ratingstufe A verbessern.

Wie lange sie dieses Top-Resultat halten können, bleibt abzuwarten. "Dauerbrenner"-Qualitäten bleiben eine Rarität. Von 457 Fonds mit A-Rating haben 36,8 Prozent die Spitzen-Note erst in diesem Jahr erhalten. Weitere 32,2 Prozent halten das A-Rating seit 2016, und knapp 16 Prozent können es bereits seit 2015 vorweisen.

Nur ein einziges Produkt hält das A-Rating bei Scope schon seit 2009. Es ist bei Fonds eben ähnlich wie sonst wo auf der Welt: An der Spitze wird es einsam. (ps)


Zur Ratingmethodik: Das Scope-Fondsrating bewertet die Qualität eines Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe. Das Rating reflektiert unter anderem die langfristige Ertragskraft und die Stabilität der Fondsperformance sowie das Timing- und das Verlustrisiko. Das System umfasst fünf Ratingstufen – von A bis E. Als Top-Rating gelten A- und B-Ratings.