Nachhaltige Investmentfonds sind weiter auf Erfolgskurs – jedenfalls bezogen auf das Angebot. Im März und April ist die Zahl der Fonds, die als nachhaltig im Sinne der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) gelten, um 742 auf nunmehr 4.855 gestiegen. Das berichtet die Ratingagentur Scope. Das entspreche einem Zuwachs von 18 Prozent in nur zwei Monaten. In der Zählung wurden alle in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Fonds berücksichtigt, merkt Scope an 

Der Löwenanteil dieser nachhaltigen Produkte sind "hellgrüne" Fonds, die von den Asset Managern gemäß Artikel 8 SFDR eingestuft werden. In diesen werden mittlerweile knapp drei Billionen Euro verwaltet. Das Vermögen der hierzulande vertriebenen "dunkelgrünen" Artikel-9-Fonds liegt bei knapp 340 Milliarden Euro, schreibt Scope.

Aktienfonds stellen das Gros der "grünen" Portfolios
Aktienfonds sind dabei die größte Gruppe unter den Artikel-8-Portfolios. Jeder zweite "hellgrüne" Fonds investiert in diese Anlageklasse. Gemessen am verwalteten Vermögen kommen Aktienfonds auf einen Anteil von 42 Prozent. Knapp ein Viertel des Kapitals in Artikel-8-Fonds steckt in Rentenprodukten, ein Achtel in Mischfonds. Die Gruppe der sonstigen Fonds kommt auf ein Gewicht von 21 Prozent.

Bei den Artikel-9-Fonds fallen die Zahlen deutlich anders aus. Beim Volumen überragt die Gruppe der Aktienfonds die anderen Anlageklassen um Längen: Sie vereint auf sich beinahe 78 Prozent des Geldes, das in "dunkelgrünen" Fonds steckt. Rentenfonds kommen auf einen Anteil von etwas weniger als 20 Prozent, Mischfonds nur auf knapp drei Prozent. Sonstige Artikel-9-Fonds gibt es kaum.

Französische Asset Manager sind "Nachhaltigkeits-Spitzenreiter"
Artikel-8-Fonds sind in den Produktpaletten der Kapitalanlagegesellschaften bereits weit verbreitet. Die Zahl der Artikel-9-Fonds ist aber noch überschaubar. Einige Häuser kommen gleichwohl auf eine stattliche Anzahl. Mit großem Abstand offeriert Amundi die meisten Artikel-9-Portfolios (60 Fonds). Auf Platz 2 folgt BNP Paribas (35), auf Platz 3 Axa (29). Dass französische Fondshäuser diese Rangliste anführen, ist kein Zufall. Die Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien bei der Geldanlage hat in Frankreich eine lange Tradition.

Dass die breiteste Produktpalette nicht zwangsläufig zum größten Bestand führt, zeigt ein Blick auf das Ranking nach verwaltetem Vermögen. Dieses wird angeführt vom Schweizer Fondshaus Pictet. Obwohl die Gesellschaft nur 13 Produkte anbietet, die gemäß Artikel 9 klassifiziert sind, verwaltet sie in diesen stattliche 43 Milliarden Euro. Damit bleibt für Amundi nur der zweite Platz. Rang 3 besetzt der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock. (jb)