Scope entzieht milliardenschwerem Fondsklassiker das Top-Rating

Der Kapital Plus folgt einer einfachen Strategie: 70 Prozent des Portfolios stecken in Anleihen, der Rest in Aktien – egal wie die Märkte laufen. Damit lieferte der seit 2021 von Marcus Stahlhacke gelenkte Mischfonds jahrelange zuverlässig gute Ergebnisse ab. Zuletzt aber schwächelte das rund 3,7 Milliarden Euro schwere Portfolio von Allianz Gobal Investors, sodass die Ratingagentur Scope ihm nach etwas mehr als einem Jahr wieder die Spitzennote "A" aberkannte und ihn nur noch mit einem "B" bewertet; die Scope-Notenskala in dem rein quantitativen Ranking reicht von "A" bis "E".

Dem Fonds ist Scope zufolge sein Engagement in europäische Wachstumsaktien, die in den vergangenen Monaten herbe Verluste zu verzeichnen hatten, zum Verhängnis geworden: "Insbesondere der schwächelnde Technologiesektor ist mit 29 Prozent im Fonds absolut und relativ zum MSCI Europe Index (7% Anteil) sehr hoch gewichtet", schreibt Scope-Analystin Barbara Claus. "Auf der Anleihenseite hat das konservative Portfolio aus europäischen Staats- und Unternehmensanleihen im Umfeld steigender Zinsen ebenfalls nicht überzeugen können, auch wenn die Duration auf Portfolioebene mit 3,3 Jahren moderat ausfällt." Daher habe sich die Performance seit Jahresanfang mit minus 11,8 Prozent gegenüber minus 7,4 Prozent in der Vergleichsgruppe merklich verschlechtert. Die Risikokennzahlen des Fonds über fünf Jahre seien dagegen deutlich besser als die der Mitbewerber.

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Es geht aufwärts für den DWS Top Dividende
Dagegen ging es für einen anderen Milliardenfonds wieder nach oben: Der DWS Top Dividende, ein rund 20 Milliarden Euro schwerer Klassiker für Dividendenaktien, konnte sich Scope zufolge in den vergangenen Jahren kaum gegen die Konkurrenz behaupten. Nun hat der Fonds nach fast zwei Jahren mit unterdurchschnittlichem Rating wieder ein "C" bekommen. "Insbesondere die ausgeprägte Value-Neigung machte dem Fonds innerhalb der Peergroup zu schaffen, in der viele Manager mittlerweile verstärkt auch auf das Wachstum der Unternehmen geschaut haben", erläutert Claus. "Doch in den vergangenen Monaten gelang Value-Titeln ein Comeback, was sich nun auch in der mittelfristigen Wertentwicklung des Fonds niederschlägt." Über drei Jahre hat sich die annualisierte Performance des Portfolios mit 8,6 Prozent gegenüber 9,1 Prozent wieder der Vergleichsgruppe angenähert. Zudem punkte der Fonds mit deutlich geringerer Volatilität und niedrigerem maximalem Verlust als seine Mitbewerber, so die Analystin.

Ferner rückte der Amundi US Pioneer Fund per Ende Mai in die Spitzengruppe der Vergleichsgruppe "Aktien Nordamerika" vor und erhält ein "A"-Rating. "Der qualitäts- und risikofokussierte Ansatz der Fondsmanager Jeff Kripke und James Yu hat sich in den vergangenen Jahren für Anleger im Vergleich zur Peergroup ausgezahlt und überzeugt sowohl mit exzellenter Performance als auch mit unterdurchschnittlichem Risiko", urteilt Analystin Claus. Über fünf Jahre konnte der Fonds seinen Wert um 14,5 Prozent p.a. steigern, was deutlich über dem Mitbewerber-Durchschnitt von 11,6 Prozent liegt. Auf der Risikoseite bewegten sich die Volatilität über fünf Jahre und der maximale Verlust des Fonds mit 14,0 Prozent und minus 17,1 Prozent deutlich unterhalb der Vergleichsgruppe mit 15,3 und minus 20,1 Prozent. (jb)

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Zur Ratingmethodik: Das Scope-Fondsrating bewertet die Qualität eines Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe. Das Rating reflektiert unter anderem die langfristige Ertragskraft und die Stabilität der Fondsperformance sowie das Timing- und das Verlustrisiko. Das System umfasst fünf Ratingstufen – von A bis E. Als Top-Rating gelten A- und B-Ratings.