Eine Fondsmanagerin oder ein Fondsmanager sollte am besten keine Hollywood-Schönheit sein, besser sogar das Gegenteil. Das jedenfalls legen die Ergebnisse nahe, die eine Studie von Chengyu Bai und Shiwen Tianum, zwei junge Wissenschaftler am Advanced Institute of Finance der Shanghai Jiao Tong University, zutage fördert. Die beiden haben die Beziehung zwischen der Gesichtsattraktivität von Aktienfondsmanagern und deren Anlageergebnissen untersucht. Und sind auf eine interessante Korrelation gestoßen.

In ihrer jüngst auf der Wissenschaftsplattform SSRN veröffentlichten Studie mit dem Originaltitel "What Beauty Brings? Managers’ Attractiveness and Fund Performance" (frei ins Deutsche übersetzt: "Was bringt Schönheit? Attraktivität von Managern und Fondsperformance") konnten die beiden Wissenschaftler zeigen, dass Fonds mit unattraktiv aussehenden Managern um mehr als zwei Prozentpunkte pro Jahr besser abschneiden als Fonds mit attraktiven Managern. Aber nicht nur das. In derselben Untersuchung zeigte sich, dass gutaussehende Manager trotz ihrer schlechteren Anlageergebnisse die deutlich höheren Mittelzuflüsse verbuchen können. Insbesondere dann, wenn deren Fonds auf Fintech-Plattformen verfügbar sind, wo ihre Fotos potenziellen Anlegern zugänglich sind. Gutaussehende Manager haben zudem eine höhere Chance auf eine Beförderung und wechseln eher zu kleineren Firmen.

Bei der Fondsanalyse sollte man eher auf die Schönen setzen
Bei Analysten ist es übrigens genau umgekehrt, wie eine bereits 2019 erschienene Studie von vier Wissenschaftlern der School of Accountancy an der Chinese University of Hong Kong belegt. Die Ökonomen stellen darin fest, dass attraktive Analysten genauere Gewinnprognosen abgeben als weniger attraktive Analysten. Außerdem geben attraktivere Analysten Aktienempfehlungen ab, die kurzfristig informativer und langfristig profitabler sind. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die schönen Analysten ihre bessere Arbeitsleistung zumindest teilweise durch einen privilegierteren Zugang zu Informationen seitens der Unternehmensleitung sowie bessere Verbindungen zu institutionellen Investoren erreichen. (hh)