Anleiheinvestoren machen sich Sorgen über die Zinsentwicklung. Kein Wunder: Steigende Zinsen haben nach der gängigen Theorie stets fallende Anleihekurse zur Folge. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, sagen Anlageexperten der Schoellerbank.

Sie haben analysiert, wie ein Rentenportfolio über zehn Jahre hinweg auf steigende Zinsen reagieren würde. Das Musterportfolio enthält fünfjährige Euro-Bankanleihen mit Top-Bonität, die Laufzeit des Portfolios wird jedes Jahr neu angepasst. Das Zinsniveau liegt anfänglich bei 0,5 Prozent. Nach zehn Jahren betragen die Zinsen je nach Szenario zwischen 0,5 und 4,5 Prozent.

Das Ergebnis der Analyse: Steigende Zinsen drücken tatsächlich vor allem in den ersten zwei Jahren auf die Wertentwicklung des Rentenportfolios. Nach zehn Jahren liegt das Portfolio dagegen in allen Szenarien deutlich im Plus – dank höherer Zinsen bei der Wiederanlage. Je stärker der angenommene Zinsanstieg, desto höher fielen zwar die Verluste zu Beginn des Beobachtungszeitraums aus. Umso besser war allerdings auch das Endergebnis.

Erst der Schmerz, dann die Rendite
Steigende Zinsen sollten für langfristig orientierte Rentenanleger kein Schreckensszenario darstellen, urteilen die Experten der Schoellerbank. "So schmerzhaft steigende Zinsen kurzfristig sein mögen, so vorteilhaft wären sie über einen mittleren bis längeren Zeitraum." Die Möglichkeit, Geld zu besseren Zinskonditionen neu anzulegen, kann die kurzfristigen Verluste mehr als wettmachen. (fp)