J. Safra Sarasin (JSS) hat eine Variante des Nebenwertefonds Sara-Select, der in der Schweiz eine lange Geschichte mit guten Erträgen vorweist, als UCITS-Vehikel aufgelegt. Die Strategie, die im europäischen Vertrieb JSS Sustainable Equity – Swiss SME Plus (ISIN: LU2611737607) heißt, ist unter anderem in den deutschsprachigen Ländern zugelassen.

Der "Ursprungsfonds", der Sara-Select, hat laut Unternehmensangaben seit Auflage im Jahr 1996 eine jährliche Performance nach Kosten von 9,6 Prozent erzielt. Er verfügt über ein Vermögen von rund 1,5 Milliarden Schweizer Franken (1,6 Mrd. Euro). Investiert wird in börsennotierte Schweizer Klein- und Mittelunternehmen (KMU), wobei das Portfoliomanagement insbesondere Industrie, Technologie und B2B-Geschäftsmodelle präferiert.

Der UCITS-Fonds, der im Dezember in den Vertrieb gegangen ist, wird vom selben Team gemanagt, das die gleiche Strategie verfolgt. Aufgrund der noch geringeren Fondsgröße (rund zehn Millionen Euro) und den im UCITS-Mantel nötigen Liquiditätsanforderungen kann es bei dem jungen Vehikel jedoch bei manchen Positionen zu geringen Abweichungen kommen, wie es heißt.

Familienunternehmen im Fokus
Zu den Top-Positionen gehören momentan Unternehmen wie der Nespressokapselhersteller Dätwyler oder der Insulinpumpenzulieferer Ypsomed. "Wir achten besonders auf das Management in den Unternehmen. Jede Firma hat einen Kernaktionär oder ist in Familienbesitz. Das gibt uns die Sicherheit, dass das Management nicht nur auf den Bonus oder das nächste Quartal schaut", sagte ein JSS-Vertreter bei einer Produktpräsentation in Wien.

Das Portfolio besteht aus rund 35 bis 45 Aktien, wobei der Turnover bei den Titeln laut den Angaben "sehr gering" ist: In der Regel stehe man lange zu den Investmententscheidungen, heißt es. Grundsätzlich umfasst das investierbare Universum rund 200 Unternehmen. KMU gelten in der Schweiz wie auch in Österreich oder Deutschland als Rückgrat der Wirtschaft.

Keine Banken, kein Biotech
Hervorgehoben wird auch, was die Anleger im Fonds nicht bekommen: Auf die Schweizer Banken verzichtet das Portfoliomanagement wegen der Bonusproblematik und der starken Gewinnschwankungen ebenso wie auf Versicherungen, deren Geschäftsmodell nicht gewinnträchtig genug sei. Biotech ist wegen der hohen Risiken und der oft mangelhaften Selbstfinanzierung ebenfalls nicht Teil der Strategie, und genauso wird der Immobiliensektor weitgehend ausgeklammert.

Das Asset Management des Sara-Select sowie des neuen Swiss SME Plus liegt bei der Schweizerischen VV Vermögensverwaltung. Dort werden die Portfolios unter der Leitung von Marc Possa betreut. (eml)