Ratingagentur schickt Fidelity-Fondsklassiker auf die Ersatzbank

Einmal pro Monat veröffentlicht Scope Änderungen der Einschätzungen zu mehr als 6.500 UCITS-Fonds. Im April erfuhren 253 Fonds ein Upgrade im Bewertungsprozess der Ratingagentur, 395 Portfolios wurden indes heruntergestuft – darunter auch der Fidelity Funds – European Dynamic Growth. Er gönne sich nun nach vier Jahren, in denen er die Spitzennote "A“ trug, eine "Verschnaufpause“ und werde derzeit nur noch mit "B“ bewertet.

Für die Herabstufung war laut Scope-Analystin Barbara Claus primär eine leichte Abschwächung der Performancekennzahlen verantwortlich. Der Fonds setze auf ein Portfolio aus knapp 60 Aktien, das sich auf Unternehmen mit hohem Wachstum fokussiert – was sich zuletzt aber kaum noch bezahlt machte. "Der Fonds liegt über fünf Jahre mit 8,7 Prozent p.a. noch vor seiner Peergroup (5,0% p.a.), über drei Jahre und ein Jahr fällt die Wertentwicklung mit 7,7 Prozent p.a. und minus 0,3 Prozent gegenüber den 7,8 Prozent p.a. und 5,7 Prozent jedoch schwächer aus“, so die Begründung von Claus. Die Risikokennzahlen des Fonds fielen im Vergleich zu seiner Vergleichsgruppe ("Aktien Europa“) allerdings deutlich besser aus.

Die zehn größten Fonds mit einem Downgrade im April

Hervorragende Risikokennzahlen
Zu den erwähnten 253 Portfolios, die sich bei der jüngsten Leistungsschau verbesserten, gehört der Ruffer TR International. Seit Ende März trägt er die Note "B“ – eine der beiden Spitzennoten bei Scope. Der flexible Mischfonds glänzt laut Claus sowohl mit besseren Performance- als auch Risikokennzahlen als die Mitbewerber. Zudem überzeuge er qualitativ mit seinem bewährten Anlageprozess. "Dieser zielt auf die Generierung absoluter Erträge ab. Dazu kommt ein versiertes Management, das einen Teamansatz verfolgt“, schreibt die Analystin. Die Performance des Produkts über drei Jahre ist mit 10,4 Prozent p.a. mehr als doppelt so hoch wie die der Herausforderer (4,7% p.a.). Gleichzeitig seien die Risikokennzahlen niedriger. Insbesondere der maximale Verlust falle ins Auge: Er betrug über fünf Jahre lediglich 7,3 gegenüber durchschnittlich 13,0 Prozent bei den Mitbewerbern

Der JPM Global Bond Opportunities wiederum hat seit Ende März das Spitzenrating "A“. In seiner Vergleichsgruppe "kommt dem Fonds sein flexibler Anlageansatz zugute, durch den er in viele Sektoren wie Hochzins- und Investment-Grade-Corporates, Staatsanleihen, Schwellenländeranleihen oder Verbriefungen investieren kann. Seine aktuell kurze Duration von knapp 2,5 Jahren hilft, im aktuellen Marktumfeld Zinsänderungsrisiken zu begrenzen“, kommentiert Claus. Das alles äußere sich in attraktiven Erträgen sowohl über fünf Jahre als auch über ein Jahr von 2,4 Prozent p.a. und 4,1 Prozent gegenüber den Mitbewerbern mit durchschnittlich 0,4 Prozent p.a. und minus 1,6 Prozent. (jb)

Die zehn größten Fonds mit einem Upgrade im April

Zur Ratingmethodik: Das Scope-Fondsrating bewertet die Qualität eines Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe. Das Rating reflektiert unter anderem die langfristige Ertragskraft und die Stabilität der Fondsperformance sowie das Timing- und das Verlustrisiko. Das System umfasst fünf Ratingstufen – von A bis E. Als Top-Rating gelten A- und B-Ratings.