Der Anteil an Themenfonds in den Portfolios von Finanzberatern hat sich während der Coronakrise in Europa teilweise signifikant erhöht. Besonders stark gefragt waren Themenfonds mit Fokus auf Digitalisierung und Technologie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung von über 100 Wholesale-Depots durch Natixis Portfolio Consulting im Auftrag von Finanzberatern aus verschiedenen europäischen Ländern.

Der Erhebung zufolge stieg der Anteil von Themenfonds demnach unterschiedlich stark. In Deutschland hält sich der Zuwachs von 3,9 auf 4,3 Prozent noch in Grenzen, das gleiche gilt für Großbritannien, wo der Anteil von 2,0 auf 2,4 Prozent stieg. In Italien fällt das Plus von 2,0 auf 3,5 Prozent schon stärker aus, in Frankreich (von 2,6 auf 6,5 Prozent) ebenso. Besonders signifikant ist der Anstieg in Spanien (von 0,2 auf 7,4 Prozent) und Belgien (von 0,4 auf 6,6 Prozent).

"Nachhaltiges Wachstum für die Kunden generieren"
Als einen Grund für diesen Anstieg nennt Natixis die Tatsache, dass sich viele Themenfonds in der Krise gut behaupten konnten. Ein gewisser Teil des Anstiegs sei also auf den Markteinfluss zurückzuführen. "Ein größerer Teil geht allerdings auf aktive Allokationsentscheidungen zugunsten von Themenfonds zurück", sagt Julien Dauchez, Head of Portfolio Consulting bei Natixis Investment Managers.

Vermögensberater und -manager würden damit zum einen auf die gestiegene Bedeutung gewisser Trends in der Pandemie reagieren, etwa was Homeoffice, Digitalisierung, grünere Städte oder veränderte Lebens- und Konsumgewohnheiten anbelange. "Zum anderen sehen sie in Themenfonds die Möglichkeit, langfristig und unter Umgehung kurzfristiger Marktimpulse nachhaltiges Wachstum für ihre Kunden zu generieren", so Dauchez.

Viel hilft viel
Manche Finanzberater seien auch dazu übergegangen, mehrere Themenfonds in ihre Portfolios aufzunehmen. Aus Sicht der Risikoreduktion sei dies zu begrüßen, so Dauchez. "Das Volatilitätsrisiko sinkt mit der Anzahl an Themenfonds, in die investiert wird deutlich." Während die Volatilität bei nur einem Themenfonds bei 18,9 Prozent liege, betrage sie bei der Berücksichtigung von sechs Themenfonds lediglich 11,9 Prozent, so seine Berechnungen. (bm)