Bei Pimco dürften sie sich die Hände reiben. Der weltgrößte Anleihenmanager hat in den USA vor rund einem Monat einen börsengehandelten Indexfonds (ETF) gestartet, der gezielt in Anleihen von Unternehmen investiert, die Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Kriterien (ESG) übererfüllen. Der Pimco Enhanced Short Maturity Active ESG hat in der kurzen Zeit seiner Existenz bereits 50 Millionen US-Dollar (45 Mio. Euro) eingesammelt. Das berichtet die in Österreich ansässige Zeitung "Die Presse“. 

Bemerkenswert daran ist, dass die Allianz-Tochter damit in den USA, wo ESG-ETFs im Vergleich zu Europa etwas weniger populär sind, einen Nerv getroffen zu haben scheint. So beträgt das jenseits des Atlantiks verwaltete Vermögen in nachhaltigen Indextrackern, grünen Aktien wie ethisch sozial-einwandfreien Anleihen laut der "Presse“ rund 20 Milliarden Dollar (18 Mrd. Euro). Dagegen stecken in den in Deutschland erhältlichen ESG-konformen ETFs schon rund 39 Milliarden Euro (FONDS professionell ONLINE berichtete). 

Der Grund für den rasanten Absatz des Pimco-ETFs ist offenbar, dass dieser nicht einfach einen Index nachbildet, sondern die Rentenpapiere aktiv auswählt. Das ist in den USA möglich. Analysten prognostizieren daher, dass weitere Kapitalanlagegesellschaften auf diesen Zug aufspringen könnten, wie die Zeitung berichtet. "Aktiv kann in gewissen Bereichen einen Mehrwert bieten, insbesondere bei ESG“, zitiert die "Presse“ Eric Balchunas, Analyst von Bloomberg Intelligence. (jb)