Der vermögensverwaltende Fonds Ethna-Aktiv setzt auf der Aktienseite nur noch auf Titel aus den Vereinigten Staaten. "Der US-amerikanische Markt ist der größte der Welt. Allein in der Apple-Aktie gibt es jeden Tag mehr Umsatz als an der gesamten deutschen Börse", sagt Portfoliomanager Luca Pesarini im Interview mit FONDS professionell, das in voller Länge in Ausgabe 2/2023 erschienen ist.

Der US-Aktienmarkt sei sehr liquide, die Unternehmen berichteten schnell und ausführlich. "Die USA sind für mich die Wiege des Kapitalismus, auch die Innovationskraft der Unternehmen ist deutlich größer", so Pesarini. "Kurz: Amerika ist ein besserer Markt als Europa." Die Entscheidung, sich auf US-Aktien zu konzentrieren, sei daher kein kurzfristiges Phänomen. "Wir werden auf lange Sicht daran festhalten. Das wird den Ethna-Aktiv auch ein Stück weit von den Konkurrenzprodukten unterscheiden", sagt der Gründer des Luxemburger Asset Managers Ethenea.

"Wir sind Asset-Allokatoren, keine Spekulanten"
Bei ihren Aktieninvestments orientieren sich Pesarini und seine Kollegen am S&P 500, bilden ihn aber nicht eins zu eins nach. "Wir versuchen beispielsweise, gewisse Ungleichgewichte des Index auszubalancieren", sagt er. "Aber auch hier gilt: Wir sind Asset-Allokatoren, keine Spekulanten, die auf Einzelwerte wetten."

Außerdem wolle Ethenea beim Ethna-Aktiv die Komplexität für die Anleger reduzieren. "Wir haben unser Portfolio gewissermaßen in Blöcke unterteilt, die nicht zu sehr zueinander korreliert sind", erläutert Pesarini. "So kann ich auch relativ einfach erklären, woher die Performance des Fonds kommt, ohne mir etwas aus den Fingern saugen zu müssen. Ich möchte nicht darauf hoffen müssen, dass sich irgendein Nebenwert verdoppelt, sondern es geht um die klassische Asset-Allokation." Dort setze das Team dann bewusst Akzente, momentan beispielsweise mit seiner Meinung zur Zinsentwicklung. "Im Gegenzug verzichten wir aktuell etwa auf die Dollar-Komponente."

"Wir haben das Dollar-Risiko vollständig abgesichert"
Doch wie passt das zusammen? Warum setzt Pesarini einerseits nur auf US-Unternehmen, obwohl er andererseits wenig vom Dollar hält? So sei das nicht zu verstehen, erläutert der Fondsmanager im Interview. "Wir möchten nicht verschiedene Risiken vermischen. Auf der Zinsseite sind wir uns sehr sicher, darum setzen wir unser Risikobudget dort ein. Dazu, wie sich der US-Dollar entwickelt, haben wir momentan dagegen keine dezidierte Meinung. Darum haben wir das Dollar-Risiko vollständig abgesichert." (bm)


Im ausführlichen Interview, das in FONDS professionell 2/2023 ab Seite 116 erschienen ist, äußert sich Luca Pesarini auch über die jüngsten Turbulenzen am Bankenmarkt und die seiner Meinung nach viel zu späte Reaktion der Europäischen Zentralbank auf die Inflation. Angemeldete Nutzer können den Beitrag auch hier im E-Magazin abrufen.