Indexfonds konnten sich im Oktober weiter an die aktiv verwaltete Konkurrenz heranpirschen. Unterm Strich verzeichneten sie im vorvergangenen Monat in Europa Zuflüsse in Höhe von 16,2 Milliarden Euro, meldet Morningstar. Aktiv verwaltete Fonds sammelten simultan 25,5 Milliarden Euro ein. Auf den ersten Blick standen aktive Fonds also besser da – größenbereinigt verzeichneten Passiv-Produkte zuletzt allerdings das größere Plus.

Die organische Wachstumsrate passiver Anlageprodukte lag in den vergangenen zwölf Monaten bei 9,5 Prozent, gegenüber einer Wachstumsrate von 2,1 Prozent bei aktiven Fonds. "Infolgedessen stieg der Marktanteil von Indexfonds von 18,8 Prozent per Ende Oktober 2019 auf 19,98 Prozent Ende Oktober 2020", berichtet Morningstar-Experte Ali Masarwah.

Passiv-Anleger kaufen Aktien, Aktiv-Anleger Renten
Von den Oktober-Zuflüssen in ETFs in Gesamthöhe von 16,2 Milliarden Euro entfielen 10,7 Milliarden Euro auf Aktienprodukte. Renten-Indexfonds sammelten mit 4,2 Milliarden Euro weniger als halb so viel Anlegergeld ein. Spannend: Auf der aktiven Seite war es genau umgekehrt: Dort investierten Fondsanleger im vorvergangenen Monat den Löwenanteil ihres Kapitals in Rentenprodukte.

Von der Wertentwicklung her war der Oktober wegen erneuter Turbulenzen an den Aktienmärkten kein sonderlich guter Monat für Fonds, ob aktiv oder passiv: Das Vermögen in Langfrist-Produkten– also ohne Berücksichtigung von Geldmarktfonds – sank aufgrund nachgebender Aktienkurse von 9,45 Billionen Euro im September auf 9,42 Billionen Euro per Ende Oktober. (fp)