Mit einer Strategie, die gezielt auf zukaufende Unternehmen setzt, hat der nordische Fondsanbieter REQ Capital in seinem REQ Global Compounders Fund in der kurzen Zeit seit dem Start im Jahr 2021 eine Rendite von rund 50 Prozent in Norwegischen Kronen (NOK) und 33 Prozent in Euro abgeliefert. Natürlich sind drei Jahre keine ausreichende Zeit, um den langfristigen Erfolg abzuschätzen. Auch sind die Vermögenswerte mit rund 104 Millionen Euro (rund 1,2 Milliarden NOK) noch recht überschaubar. Einen Blick ist die Strategie aber wert, weil sie einen nicht alltäglichen Fokus setzt.

Im Zentrum des Aktienfonds stehen börsengelistete Unternehmen, die als "Acquisition-driven Compounders" identifiziert werden. Es handelt sich um Gesellschaften, die "jedes Jahr erhebliche Cashflows in kleine private Akquisitionen und organisches Wachstum reinvestieren und so äußerst attraktive Renditen erzielen können", wie das Portfoliomanagement erklärt. Dabei geht es nicht um kurzfristige Effekte. Die Anlagestrategie sei "extrem langdenkend" aufgebaut. Aus den konstant hohen freien Cashflows und den außergewöhnlichen Fähigkeiten zur Kapitalallokation ergebe sich die Chance auf "erheblichen Shareholder Value".

100 neue Merger angekündigt
Seit Auflegung 2021 tätigten die Unternehmen im Portfolio 773 Übernahmen. Im laufenden Jahr 2024 wurden bisher laut den Angaben rund 100 Merger angekündigt. Ebenfalls ein hinsichtlich der Diversifikation interessanter Aspekt: Zu den Top Picks gehören Titel, die in gängigen Portfolios eher selten zu finden sind. Etwa die Londoner Beteiligungsgesellschaft Judges Scientific, um nur ein Beispiel zu nennen. Judges Scientific hat unlängst die Übernahme von Rockwash Geodata, das auf die Digitalisierung von Gesteinsschnitten spezialisiert ist, durch seine Tochtergesellschaft Geotek angekündigt.

Neben dem Global Compounders Fund hat REQ mit dem Nordic Compounders eine weitere, ähnlich aufgebaute Strategie, die ein Jahr später aufgelegt wurde und sich rein auf den Norden Europas konzentriert. Seit Beginn 2022 schaffte das Nordics-Portfolio laut den Angaben einen Wertzuwachs von 32 Prozent in NOK. Beides sind offene Fonds. Gedacht sind die Vehikel für langfristig orientierte Investoren. Zu den Kunden zählen hauptsächlich Family Offices, institutionelle Investoren und Dachfonds. (eml)