Der britische Asset Manager Schroders hat eine neue Anlagestrategie vorgestellt, die weltweit in nachhaltige Staatsanleihen und staatsnahe Papiere investieren soll. Dafür wurde der bestehende Fonds SISF Short Duration Dynamic Bond umgestellt und umbenannt, er heißt nun SISF Sustainable Global Sovereign Bond.

Die Strategie adressiere drei zentrale Herausforderungen, erläutert Schroders: das Fehlen einer genauen Definition nachhaltiger Staatsanleihen, die mit ESG-Ratings von Ländern verbundenen Verzerrungen der Erträge und das Problem rückwirkender Daten.

"Alle Länder unvoreingenommen beurteilen"
Für die Auswahl an investierbaren Staatsanleihen analysiert der Asset Manager Länder nach einem Drei-Säulen-Ansatz. Eine wichtige Rolle spielen Schroders zufolge demnach erstens die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) und zweitens die "Netto-Null-Politik" der Länder, die Regierung muss also einen glaubwürdigen Plan vorgelegt haben, wie die Klimaneutralität erreicht werden soll. Hinzu kommt als dritter Aspekt die demokratische und politische Freiheit: Berücksichtigt werden nur Länder, die von der gemeinnützigen Organisation Freedom House als "frei" oder "teilweise frei" eingestuft werden.

"Bei der Ausarbeitung unserer Strategie war es uns besonders wichtig, dass alle Länder im Hinblick auf nachhaltige Fortschritte unvoreingenommen beurteilt werden", betont Marcus Jennings, Makro- und Nachhaltigkeitsstratege von Schroders. "Unsere Methodik zielt darauf ab, die inhärente Einkommensverzerrung abzuschwächen, bei der die Nachhaltigkeitsbewertung mit dem Reichtum eines Landes korreliert, was häufig zu Lasten der ärmeren Länder geht. Mit klaren Parametern für die E-, S- und G-Faktoren zeigen wir unseren Anlegerinnen und Anlegern, was unserer Ansicht nach einen 'nachhaltigen' Staat ausmacht." Der Fonds wird von Julien Houdain, Head of Global Unconstrained Fixed Income, und Portfoliomanager James Ringer verwaltet. (bm)